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f+h fördern und heben 3/2025

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f+h fördern und heben 3/2025

WACHSTUM TROTZ

WACHSTUM TROTZ WIRTSCHAFTSKRISESCHMALZ-PRESSETAGE: EXPANSIONIN NEUE REGIONEN UND BRANCHENExklusive Einblicke hinter die Kulissen,inspirierende Vorträge und Fachgespräche:so gestalteten sich die Pressetage desVakuumtechnikspezialisten Schmalz amFirmensitz in Glatten. Themen rund um diestrategische Unternehmensausrichtung,internationales Wachstum sowie diewirtschaftliche Entwicklung undProduktinnovationen der Vakuumtechnikstanden im Fokus.MANFRED WEBER,REDAKTEUR F+HDas Unternehmen Schmalzbegegnet den aktuell herrschendenwirtschaftlichen Herausforderungen ››mit Expansion und InnovationTimo Gans, Leiter Unternehmenskommunikation beiSchmalz, fungierte während der Pressetage als routinierterund sympathischer Moderator. In dieser Rolle übernahmer auch die Eröffnungsansprache und drehte ordentlich ander „Erwartungsschraube“: „Schmalz möchte Ihnen die Neuheitender Vakuum-Automation und manuellen Handhabungstechnikpersönlich und exklusiv am Firmensitz vorstellen. Sie habendie Möglichkeit, sich selbst von den Produkten zu überzeugen.“Doch bevor es in die groß angekündigte Produktshow ging, folgtezunächst ein Statement von Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführenderGesellschafter der Schmalz-Gruppe. Seine Themen: die wirtschaftlicheLage und strategische Ausrichtung der Unternehmensgruppe.„Die Zeiten sind unruhig und die Marktbedingungenherausfordernd, aber dennoch will ich das Unternehmen zumdauerhaften Wachstum führen“, so Schmalz.„Der Jahresumsatz der Schmalz-Gruppe lag 2023 bei 284 MillionenEuro. Wir werden mit dem Gruppenumsatz im Jahr 2024 aufdem Niveau vom Vorjahr bleiben. Die Märkte in Europa und Asi-28 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de

PRODUKTE UND SYSTEMEen entwickeln sich durchwachsen. Die USA sehen wir für unsereUnternehmensfamilie dagegen als Wachstumsmotor.“ Schwerpunktelege man auf internationale Expansion, Diversifikation,Innovation und Akquisition. Das seien maßgebliche Schritte, umsich in den weltweiten Märkten etablieren und ganze Regionenabdecken zu können.ERGONOMIE TRIFFT INTELLIGENZ„Innovation“ war für Moderator Gans das passende Stichwort. Erübergab das Mikrofon an Stefan Dreher, Leiter Produktmanagement,Handhabung bei Schmalz, der nicht weniger als dasRedesign des Vakuum-Schlauchhebers JumboFlex präsentierte –eines der Erfolgsprodukte aus dem Hause Schmalz. „Gutes kannnoch optimiert werden“, so Dreher. „Der neue Bediengriff eignetsich nun noch besser für verschiedene Handgrößen. Damit könnenkleine Hände ebenso sicher und ermüdungsfrei zupackenwie große.“Neu seien vor allem auch die beiden Bedientasten, die die Ein-Taster-Steuerung ersetzen. Sie regeln gegenläufig die Hub- undSenkbewegung. Ihre Nutzung erschließe sich intuitiv, damitkönnten neue Beschäftigte noch schneller produktiv arbeitenund den Schlauchheber noch genauer dirigieren. Lasten könntenbei Bedarf in jeder Höhe in einer schwebenden Position zum Stehengebracht werden. Beispielsweise ließen sich so einfach Etikettenaufkleben oder die Werkstücke kontrollieren.In puncto Innovation beeindruckten während der Pressetagevor allem auch die smarten Greiferlösungen – Stichwort: künstlicheIntelligenz. Eine Lösung stach in diesem Kontext besondershervor: das Solution Kit ivOS Sheet Metal. Das System erkenntund greift unbekannte Objekte automatisch. Damit können Unternehmendie Be- und Entladung ihrer Blechbearbeitungsmaschinenautomatisieren. Basis ist die Softwareplattform ivOS. InKombination mit KI-Vision können Roboter und Cobots unterschiedlicheWerkstücke automatisiert greifen, ohne dass Spezialistenin die Programmierung eingreifen müssen oder Greiferwechselsystemenotwendig sind.Die Greifer von Schmalz sind Bestandteil der virtuellen Umgebung(digitale Zwillinge) und können dadurch schon in derPlanungsphase für die jeweilige Verwendung maßgeschneidertwerden.IN VIELEN BRANCHEN ZUHAUSESchmalz habe das Ohr immer nahe an den Betreibern, so ThomasLichtenberger, Leiter Vertrieb und Mitglied der Unternehmensleitungbei Schmalz. Und so gab er in seinem Vortrag „Fürjeden was dabei“ einen Einblick in die Vielseitigkeit der Branchenlösungenvon Schmalz. „Die Lebensmittel- und Pharmabranchebenötigt vielseitige Verpackungstechnologien unddie passenden Werkstoffe. Schmalz bietet eine breite Palette anVakuumkomponenten und -systemen, die wir für die Automatisierungin diesen Branchen entwickelt haben.“ Beispielhaft nannteer den Vakuum-Schlauchheber PalVac Sprint Hygienic. Das Systemerfülle hohe Hygienestandards und ermögliche das sichere,ergonomische Bewegen von Lasten bis 50 kg in kontaminationsfreienUmgebungen. Die leicht zu reinigenden Oberflächen ausEdelstahl und lebensmittelkonformen Materialien seien gut fürdie Pharma-, Food- und Chemieindustrie geeignet.DER NATUR AUF DER SPUR„Klettverschlüsse, Lotus-Effekt und Flugzeugflügel sind einigeprominente Beispiele, wie Bionik technische Aufgaben lösenkann. Denn die Natur bietet faszinierende Antworten auf alltäglicheHerausforderungen“, so Dr. Harald Kuolt in seinem Vortrag„Energieeffizienz in der Vakuumtechnik: Wie löst das die Natur?“.01 Der Vakuum-Schlauchheber JumboFlex wurde einem Redesignunterzogen und passt sich verschiedenen Handgrößen noch besser an02 Mithilfe des Solution Kit ivOS können Roboterzellen schnellergreifen und mit übergeordneten Systemen kommunizierenKuolt leitet die Forschungsprojekte bei Schmalz. „Wir habennach natürlichen Saugverfahren gesucht, um unsere eigenen Vakuumsystemezu verbessern.“Fündig wurde Schmalz bei Blutegeln. Sie besitzen mit ihrenbeiden Saugorganen am vorderen und hinteren Ende die Fähigkeit,sich an unterschiedlichen Oberflächen festzuhalten. Mithilfeder Kombination aus Saughaftung und mechanischem Greifenbeziehungsweise Verklammern können sie sich sicher an ihreWirte heften. Zusammen mit der Universität Freiburg starteteSchmalz ein Projekt, um die biologischen Haftungssysteme besserzu verstehen.In einem aktuellen Forschungsvorhaben wird die Anatomiedes Saugorgans, das aus muskelgesteuerten Saug-, Abdicht- undGreiflippen besteht, untersucht. Das Verständnis des Form-Struktur-Funktions-Zusammenhangs des Saugorgans sei essenziellfür weiterführende Abstraktions- und Umsetzungsschrittefür neue, bionisch optimierte Systeme von Schmalz.Kuolt: „Unsere Vorentwicklung hat daraufhin einen Prototypgefertigt, der sich von unserem Standardsortiment unterscheidet.“Das Ziel der Forschungen sei, dass neue Sauger in Bezug aufHalte- und Scherkräfte sowie Abdichtverhalten noch besser performenals die üblichen Modelle. Außerdem sollen sie sich industriellfertigen lassen. Und auch der CO 2-Fußabdruck müsse sichan bisherigen Saugern messen. MWFotos: Schmalz, f+h, Karte auf S. 28: Stepmap, 123map. Daten: Openstreetmap,Lizenz: ODbL 1.0www.schmalz.comwww.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 29