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f+h fördern und heben 4/2017

f+h fördern und heben 4/2017

FLURFÖRDERZEUGE I

FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST Positionierung der Gabel. Ebenfalls ist der Stapler mit der elektrischen Einstellung der Bodenplatte ausgestattet und der Sicherheitsleuchte in beiden Fahrtrichtungen, die optional mit blauem oder rotem Licht verfügbar ist. 03 Ein verschleißbeständiges Material schützt die vordere linke Ecke des Fahrersitzes vor übermäßiger Abnutzung Unser Testfahrzeug hat allerdings keine Kippkabine und kein Highspeed-Lifting und Driving. Wie schon in vorhergegangenen Tests nachgewiesen, registrieren wir im Normalbetrieb keine nennenswerte Produktivitätssteigerung durch den Einsatz von Highspeed-Lifting und Driving. Nach unseren Erfahrungen lohnt sich eine höhere Fahrgeschwindigkeit erst bei ununterbrochenen Fahrdistanzen von 75 m oder mehr. Nur wenn man Lasten regelmäßig bis in eine Höhe von mehr als sechs Meter hebt, kommt der Effekt des Highspeed-Liftings zum Tragen. Ansonsten kostet dies nur Energie und führt kaum zu mehr Produktivität. Als wir uns mit dem neuen Reflex an die Arbeit machen, fällt uns auf, dass die Anordnung des Fahr- und Bremspedals verändert wurde, sodass der Schuhabsatz beim „Gas geben“ angenehm auf der Bodenplatte ruht. Diese Position verringert den Druck auf den Unterschenkel des Fahrers und verbessert die Pedalkontrolle. Einen positiven Eindruck gewinnen wir vom neuen Reflex-Modell respektive von der vom Hersteller versprochenen verbesserten Elektronik, vor allem durch das berechenbarere und geschwindigkeitsabhängige Lenkverhalten. Beim Starten haben wir die Möglichkeit aus unterschiedlichen Varianten von Servolenkun- Quelle: Andersom Testing/f+h Zum Teststapler Abmessungen und technische Daten Max. zulässige Tragfähigkeit Hubhöhe 1 600 kg 7 000 mm Wartungsintervalle alle...Stunden 1 000 L2-Maß Arbeitsgangbreite Gerätebreite Abstand zwischen den Tragarmen Aufstiegshöhe (Abstand vom Hallenboden bis zur Trittstufe) Batteriespannung, -kapazität Teststapler/maximal Antriebsleistung Fahrmotor Antriebsleistung Hubmotor Anzahl der gebremsten Räder 1 Vom Fahrer einstellbare Betriebs-Modi Neigung bei Mast oder Gabeln Dämpfung beim Einschub/Ausschub Mastdämpfung beim Heben /Senken Enddämpfung Mast (oben) Seitenschieber Radstandanzeige 1 263 mm 2 757 mm 1 270 mm 900 mm 350 mm 48 V, 930 Ah/930 Ah 7,5 kW 11 kW über Display Gabeln Ja/Ja Ja/Ja Lieferbare Tragfähigkeiten innerhalb der Baureihe 1 400, 1 600, 1 800, 2 000 und 2 500 kg Geschwindigkeiten Hubgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last/ohne Last 43,33/63,82 cm/s Senkgeschwindigkeit mit 1 000 kg Last/ohne Last 50,14/51,24 cm/s Fahrgeschwindigkeit vorwärts mit 1 000 kg Last/ohne Last 11,25/11,25 km/h (Alle Angaben basieren auf Recherchen und Messungen des Testteams und können Abweichungen zu den Herstellerangaben aufweisen) Ja Ja Ja 04 Hubmast und Gabeltisch wurden so konzipiert, dass eine der Gabelspitzen stets gut sichtbar bleibt Wertung + Berechenbarkeit + Stabilität + Laser zur Gabelpositionierung – Notwendigkeit beim Starten erst zu heben, um die Staplerfunktionen zu aktivieren 26 f+h 4/2017

STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE gen zu wählen. Dabei erscheint uns die mittlere Wahl als optimal. Angenehmes Detail: Die automatische Zentrierung des Antriebsrads geschieht nicht mehr beim Starten, sondern beim Ausschalten des Fahrzeugs. Somit verkürzt sich die Startzeit und das Lenkrad befindet sich immer in der richtigen Startposition. Die überarbeitete Elektronik hat auch eine verbesserte Performance bei den Hubmastfunktionen zur Folge. Diese lassen sich mit den Minihebeln (Bild 05) präzise sowie problemlos gleichzeitig bedienen, dabei ist die Reaktionsgeschwindigkeit der Steuerung erwartungsgemäß. Die Kontrolle der Hubmastübergänge finden wir großartig − der Hubmast wird ganz geschmeidig ausund eingefahren. Umgeschlagene Paletten in 8 Stunden Toyota BT Reflex RRE160H Eco 443 Toyota BT Reflex RRE160H Max 443 Komfortables Arbeiten Die Sicht durch den Hubmast fällt großzügiger aus und dennoch bleibt das rechte Stützbein im Blickfeld, sodass man den Schubmaststapler problemlos und sicher am Regal positionieren kann. Auch das großflächig gestaltete Glasdach gewährt einen freien Blick, muss jedoch konsequent sauber und staubfrei gehalten werden. Als komfortabel empfinden wir die optionale „Laserhilfe“ (Bild 06) beim Arbeiten in Höhen, die den Freihub (2,3 m) übersteigen. Der Laser im Gabeltisch projiziert eine horizontale sowie eine vertikale Linie. Mithilfe dieses „Lichtrasters“ lässt sich gut feststellen, ob das Regalfach korrekt angesteuert wurde. Aus Gründen der Sicherheit ist das System nur aktiv, wenn die Gabel völlig horizontal ausgerichtet wurde. Mithilfe der optionalen Auto-Zentralund Auto-Level-Einstellung der Gabel ist das Ausrichten ein Kinderspiel. Zudem macht der Mast, aufgrund der steiferen Durchschnittswert der bisher von uns getesteten 48-V-Schubmaststapler 1,4/1,6 t 420 Konstruktion und der hohen Stabilität des Staplers, einen ruhigeren Eindruck. Schließlich ermöglicht das OTP-System (Optimal Truck Performance) eine automatische Anpassung der Fahrgeschwindigkeit und der Mast-/Gabelbewegungen auf Grundlage der Lenkbewegung und der Hubhöhe. Das macht das Flurförderzeug berechenbarer. Test-Fazit Bezüglich der Leistungswerte überzeugt uns der RRE160H. Die Produktivität ist im Vergleich zum Vorgängermodell um etwa zehn Prozent gestiegen. Gleichzeitig ließ sich der Energieverbrauch um zehn Prozent reduzieren und liegt weit unter dem Klassendurchschnitt. Pluspunkte vergeben wir vor allem für die verbesserte Lenk- und Hubmastkontrolle, den höheren Hubbereich, die größere Stabilität und die verbesserte Sicht. Detailoptimierungen wie die geänderte Pedalanordnung und Sitzposition wirken sich bei intensiver Nutzung positiv aus. Text und Fotos: Theo Egberts, Andersom Testing Grafiken: VFV, Sonja Schirmer 05 Als praktisch erweisen sich die optionalen Schalter für die automatische Zentrierung und horizontale Ausrichtung der Gabel 06 Ein Laser projiziert beim Arbeiten oberhalb des Freihubs ein Kreuz, sodass wir erkennen, ob die Gabel richtig positioniert wurde f+h 4/2017 27