PRODUKTE UND SYSTEMELITHIUM-AKKUS SICHER LAGERNUND TRANSPORTIERENEXPLOSIVE GEFAHRLithium-Ionen-Akkus bilden die Grundlagevieler Technologien und sind ein essenziellerBestandteil zahlreicher internationalerLieferketten. Umso wichtiger sind sichereTransport- und Lagerungsbedingungen. Wennsolche Akkus altern oder beschädigt werden,können sie sich in tickende Zeitbombenverwandeln. Um die Voraussetzungen für densicheren Transport von Lithiumbatterien zuschaffen, sind zahlreiche Regularien und Aspektezu beachten. Kompetente Partner helfen bei derUmsetzung. So lassen sich Prozesse effizientergestalten und Verzögerungen sowie gefährlicheZwischenfälle vermeiden.Laut Allianz Risk Barometer [1] zählt Feuer nach wie vor zuden häufigsten Ursachen für eine Betriebsunterbrechungoder Lieferkettenstörung und kletterte bei deutschen Unternehmenim Vergleich zum Vorjahr um drei Plätze nachoben. Eine Herausforderung: Lithiumbatterien und -akkus, diesich heutzutage in unzähligen Bereichen finden – von E-Autos,die die Energiewende vorantreiben, bis hin zu Smartphone-Powerbanksfür die Geschäftsreise. Umso wichtiger sind ihr sichererTransport und ihre sichere Lagerung, immerhin fallen Lithiumbatterienunter die Gefahrgutklasse 9. Diese Klasse umfasst Stof-fe, die nicht in andere Gefahrgutklassen passen, aber dennochbesondere Risiken bergen. Ein Grund dafür ist die chemische Zusammensetzung:So sind Lithiumbatterien zwar brennbar, enthaltenaber keine oxidierenden Bestandteile, die eine eigeneBrandlast verursachen können. Vor allem das thermische Durchgehen,das durch äußere Einflüsse wie Druckänderungen oderÜberlastung ausgelöst werden kann und zu Temperaturen vonmehr als 600 °C führt, erweist sich als problematisch. Daher kannbereits eine einzelne defekte Batterie eine Kettenreaktion auslösen,was entsprechende Verpackungs- und Sicherheitsmaßnahmenerforderlich macht.WAS SIND DIE WICHTIGSTEN REGULARIEN UNDANFORDERUNGEN FÜR DEN TRANSPORT?Gefahrgüter werden nach UN-Nummern klassifiziert. Akkus sindetwa als UN 3480 (Lithium-Ionen-Batterien) oder UN 3090 (Lithium-Metall-Batterien)eingestuft. Diese Nummer bestimmt, welcheTransportvorschriften gelten. Je nach Verkehrsträger werdenjedoch unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt:n ADR (Straßentransport): Das Übereinkommen über die internationaleBeförderung gefährlicher Güter auf der Straßeschreibt spezielle Verpackungen und Sicherheitskennzeichnungenvor und wurde bereits von 54 Ländern übernommen.n IMDG (Seetransport): Der International Maritime DangerousGoods Code schreibt die Verwendung von belüfteten Containernvor, um eine Temperaturkontrolle sicherzustellen. In derPraxis ist die Überwachung jedoch oft unzureichend.n IATA-DGR (Lufttransport): Die Vorschriften der InternationalAir Transport Association sind besonders scharf. Es geltenMengenbeschränkungen pro Packstück, und defekte Batteriendürfen häufig gar nicht transportiert werden.Aufgrund dieser Vorschriften ist eine sorgfältige Transportplanungerforderlich. Zudem muss sichergestellt werden, dass alleDetails bekannt sind. Bei Nichteinhaltung kann es zu Verzöge-32 f+h 2025/04 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEMErungen und – im schlimmsten Fall – zu hohen Strafen und Haftungszahlungenkommen.Auch der internationale Versand von Lithiumbatterien wirddurch ein komplexes Geflecht von Vorschriften erschwert, diesich von Land zu Land unterscheiden. In der EU reicht die UN-Testreihe 38.3 für eine Transportfreigabe aus; in den USA sindhäufig zusätzliche Tests erforderlich. Dies führt regelmäßig zuVerzögerungen an den Zollstellen.TIPPS FÜR DIE SICHERE LAGERUNG UND DENTRANSPORT VON LITHIUMBATTERIENFür den Transport von Lithiumbatterien setzen Unternehmenhäufig noch auf Kartonverpackungen. Dabei handelt es sichmeist um Einwegverpackungen, deren Entsorgung mit hohenKosten verbunden ist. Außerdem sind sie nicht mit herkömmlichenVerpackungen vergleichbar, da sie aus mehreren verstärktenSchichten bestehen und vergleichsweise teuer sind. Eine wiederverwendbareAluminiumverpackung ist nachhaltiger und sicherer.Eine solche Transportlösung kann über mehrere Jahrehinweg verwendet, im Unternehmen mehrfach eingesetzt und soKosten eingespart werden. Darüber hinaus dämmen speziell entwickelteSicherheitsboxen mögliche Brände ein und reduzierenExplosionen.Während der Transport von Batterien mittlerweile strengenVorschriften unterliegt, ist die Lagerung noch nicht im selbenMaße geregelt. Der Gesetzgeber hat hierfür bislang keine verbindlichenSicherheitsstandards definiert. Dies ist problematisch,da auch bei falscher Lagerung eine Brandgefahr besteht.Schlecht gesicherte Lagerräume bergen das Risiko, dass sich defekteBatterien unbemerkt überhitzen und entzünden. Besondersgefährlich wird dies, wenn die Lagerräume am Wochenende unbeaufsichtigtoder unzureichend belüftetet sind. Um das Risikozu minimieren, sollten Unternehmen zunächst strikte Temperaturkontrolleneinführen. Lagertemperaturen zwischen 15 und25 °C verringern die Brandgefahr erheblich. Außerdem solltenneue von gebrauchten Akkus getrennt gelagert werden, um Kettenreaktionenzu verhindern. Nicht zuletzt sind geeignete Löschtechnikund speziell entwickelte Sicherheitsboxen erforderlich,um Brände einzudämmen und die Explosionsgefahr zu mindern.AUF EINEN BLICK Lithium-Ionen-Akkus bergen aufgrund ihrer potenziellenBrandgefahr bei Beschädigung oder Alterung einsignifikantes Risiko in Logistikprozessen. Der Transport von Lithiumbatterien unterliegt komplexenund nach Verkehrsträger differenzierten Gefahrgutvorschriftenwie ADR, IMDG und IATA-DGR. Die Lagerung von Lithiumbatterien ist im Vergleich zumTransport weniger umfassend gesetzlich geregelt, birgtaber ebenfalls erhebliche Brandrisiken, die durchTemperaturkontrollen und Trennung neuer undgebrauchter Akkus minimiert werden können. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnernunterstützt Unternehmen bei der Einhaltung derTransportvorschriften und der Implementierungsicherer Lagerlösungen, wodurch Risiken und potenzielleSchäden reduziert werden.AkkuStorageBoxDIE RECHTLICHE LAGE IST HERAUSFORDERND –PARTNER UNTERSTÜTZENFür Unternehmen kann es eine große Erleichterung sein, einenkompetenten Partner an ihrer Seite zu wissen, der sich mit denkomplexen Transportvorschriften auskennt, über die geltendenBestimmungen informiert ist und praxisnahe Lösungen für diesichere Lagerung von Batterien während des Transports anbietet.So können Risiken reduziert oder mögliche wirtschaftliche Schädenzumindest begrenzt werden. Denn mit einem gut strukturiertenGefahrgutmanagement lassen sich innerbetriebliche Abläufeoptimieren und Ausfallzeiten vermeiden.FAZITLithiumbatterien bergen beim Transport und bei der Lagerungein erhebliches Risiko. Unternehmen sollten daher über die Mindestanforderungenhinausgehen und proaktiv in wirksamere Sicherheitslösungeninvestieren. Damit werden die Mitarbeiterund das Firmeneigentum gleichermaßen geschützt. Mit einemverlässlichen Partner wie Zarges fällt es dabei leichter, sich imRegelwerk zu orientieren und gleichzeitig sinnvolle Schutzmaßnahmenumzusetzen. Auch wenn es keine umfassende Regelungfür die Lagerung gibt, bleibt die Verantwortung bestehen. Wer aufgeprüfte Sicherheitslösungen setzt, kann nicht nur Kosten durchBrände vermeiden, sondern auch Leib und Leben von Menschenschützen.Quellenangabe:[1] https://www.allianz-trade.de/wissen/wirtschafts-news/allianz-risk-barometer-2025-die-wichtigsten-unternehmensrisiken.htmlAutor: Ingo Scherzer, Product Manager EMEA Secure Storage Zarges,WeilheimFotos: Zargeswww.zarges.comwww.foerdern-und-heben.de f+h 2025/04 33
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