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f+h fördern und heben 5/2015

f+h fördern und heben 5/2015

LAGER Auf bestehende

LAGER Auf bestehende Platzverhältnisse zugeschnitten Passgenaues Turmlager ermöglicht schadensfreie Blechlagerung auf engem Raum Für die Bevorratung von Blech tafeln hat die Atmos Medizin Technik in ein Turmlager von Stopa investiert. Als Herausforderung bei der Realisierung des Lagersystems nennt der Betreiber die begrenzten Platzverhältnisse in seiner Werkhalle. So war eine kompakte, vom Standard abweichende, individualisierte Lösung gefragt. Dipl.-Wirtsch.-Inform. Walter Baschnagel (Bild 01, links), Leiter Prozessorganisation, IT und Qualitätsmanagement bei der Atmos Medizin Technik GmbH & Co. KG, Lenzkirch, steht vor dem Stopa Tower Eco, einem einseitigen Turmlagersystem für Blechtafeln, das mit Ziehtechnik ausgestattet ist. „Die Raumaufteilung ist bei uns historisch gewachsen. Dies ist ein Grund dafür, dass in unserer Werkhalle besonders enge Platzverhältnisse herrschen. Für Stopa hat die Herausforderung darin bestanden, dort ein sehr kompaktes Blechlager zu integrieren. Und dies in einer Hallenecke unter einer Dachschräge.“ Ralf Bausch (Bild 01, rechts), Abteilungsleiter mechanische Fertigung bei Atmos Medizin Technik, zeigt Fotos von früher. „Vor der Installation des Systems standen die Tafeln hochkant zwischen Ständern, wo sie teilweise deformiert worden sind. Überdies hatten wir mehrere Lagerorte, wodurch eine Reihe an Transporten angefallen ist.“ Mit der Investition in das von der Stopa Anlagenbau GmbH, Achern-Gamshurst, gelieferte Turmlager, hat Atmos ein System gewählt, das u. a. aufgrund seines modularen Konzepts einen kostengünstigen Einstieg in die automatische Bevorratung von Flachgutmaterialien ermöglicht. Darüber hinaus musste der Betreiber aufgrund der Passgenauigkeit dieser Lösung, keine Wände aus der Werkhallenkonstruktion herausbrechen, was zusätzliche Kosten verursacht hätte. Packungsdichte erhöht – Materialverfügbarkeit gesteigert Ausgelegt für eine Nutzlast von 1 200 kg je Lagerfach und Flachpalette eignet sich das Lagersystem, das im Fall von Atmos etwa vier Meter hoch und lang sowie drei Meter breit ist, für Unternehmen, die viele Materialien in jeweils geringen Mengen puffern möchten. Gäbe es keine Restriktionen hinsichtlich der Platzverhältnisse, wäre eine Systemhöhe von bis zu 6,4 m möglich gewesen. Im Regalblock, der mit einem fixen Höhenraster versehen und auf eine Beladehöhe von 60 mm je Palette abgestimmt ist, erzielt der Medizintechnikhersteller eine optimale Packungsdichte und somit einen hohen Raumnutzungsgrad. Die beiden oberen Lagerfächer hat der Betreiber für die größere Beladehöhe von 200 mm je Palette einrichten lassen, sodass sich mehr Material auf einer Flachpalette bevorraten lässt. Das entspricht einer Verdoppelung des Höhenrasters, durch die man z. B. auch voluminösere Teile oder Bleche auf Europaletten einlagern könnte. Be- und entladen wird der Turm längsseitig mithilfe der als Regalbediengerät fungierenden stationären Hubtraverse. Bausch lässt zur Demonstration der Abläufe eine Flachpalette auslagern. „Wir haben jetzt einen schnellen Zugriff auf die Bleche, eine bessere Ordnung und folglich weniger Suchaufwand. Ferner kommt es kaum noch zu Materialbeschädigungen. Da das System zudem direkt neben der Stanzmaschine steht, ist das Handling ergonomisch.“ 30 f+h 5/2015

LAGER Ergonomisches Handling Zu den 18 Materialien, die im neuen Turmlager bevorratet sind, zählen u. a. Aluminium, Messing, rostfreier Stahl, Stahlblech sowie Materialien für den Musterbau und Kunststoffplatten. Die Stanzmaschine lässt sich manuell mit Tafeln versorgen. Dazu wird zunächst die Fachnummer der vorzulagernden Flachpalette am zentralen Bedienpult des Turmlagers (Bild 02), das mit einem LCD­ Display und Tastenfeld ausgestattet ist, in die intuitiv bedienbare Kompaktsteuerung eingegeben. Per Knopfdruck wird dieser Befehl bestätigt, bis die Palette in die Entnahmeposition gefahren ist. Von der ausgelagerten Palette lässt sich die Tafel mühelos auf den Tisch der Stanzmaschine ziehen. Im Hinblick darauf, dass der Betreiber kundenspezifische Komponenten in Losgrößen von etwa fünf bis 50 Stück produziert und zugleich auf eine hohe Fertigungstiefe und -breite setzt, was zu häufigen Materialwechsel führt, werden die Vorteile des ergonomischen Handlings deutlich. Der Bediener legt die Restbleche wieder auf die Palette, die durch Betätigen der entsprechenden Taste freigegeben wird, woraufhin sie automatisch in ihr Lagerfach zurückfährt. Alternativ dazu hätte sich der Betreiber für eine vollautomatische Steuerung des Lagers entscheiden können, die der Hersteller optional anbietet. „Die 23 Lagerplätze sind fest für bestimmte Materialien vergeben. Wir lagern aber keine weiteren Tafeln hinzu, sondern arbeiten die auf den Flachpaletten liegenden Bleche erst immer komplett ab“, so Baschnagel. „Die Chargen können unterschiedlich ausfallen und wir möchten jedes Produkt möglichst aus einer Charge herstellen.“ Betriebssicher ausgelegt – körperliche Arbeit reduziert Der Regalblock des Lagers bildet durch Längsverbindungen und Diagonalaussteifungen seines Rahmens ein kompaktes und sicheres Stahlbausystem. Ausgestattet ist der Regalblock mit angeschraubten Palettenauflagen mit rückseitiger Durchschiebesicherung. Die 23 Flachpaletten des Lagers hat der Hersteller für eine nutzbare Palettenfläche von max. 1 250 × 2 500 mm und somit für Bleche im Mittelformat ausgelegt. Das Hubwerk der stationären Hubtraverse arbeitet mit verschleiß- und servicearmen Rollenketten, die Zieh- und Schiebeeinrichtung mit einer Rollenkette, die mit Mitnehmern versehen ist. Zur Höhenpositionierung kommt ein absolutes und lastunabhängiges digitales Wegmesssystem zum Einsatz. Die Hubtraverse, die mit einer Beladehöhenkontrolle ausgerüstet ist und deren Funktionen die Steuerung betriebssicher überwacht, erzielt Geschwindigkeiten von bis zu acht Meter in der Minute beim Heben und vier Meter pro Minute beim Ziehen. Der Betreiber setzt das Turmlager einschichtig ein. Das System erreicht dabei eine Verfügbarkeit von nahezu 100 Prozent und schlägt pro Monat etwa zwei Tonnen Material um. Im Hinblick auf die Amortisation geht der Betreiber von vier Jahren aus. „Entscheidend für die Investition ist aber eine nachhaltige Reduzierung der körperlichen Arbeit gewesen“, betont Baschnagel. 01 Für Walter Baschnagel und Ralf Bausch (v. l.) waren, neben der Passgenauigkeit des Turmlagers, vor allem die Ergonomie und Betriebssicherheit des Systems wichtige Beschaffungskriterien „Davon profitieren unsere Werker, die zudem innerhalb der gleichen Zeit mehr leisten können.“ Fotos: Stopa Anlagenbau www.stopa.com 02 Mithilfe des zentralen Bedienpults lässt sich das Turmlager intuitiv steuern Damit es im Lager besser läuft: Länge, Breite, Höhe und Gewicht in 3 Sekunden ● auch unförmige Gegenstände ● Komprimierbarkeitsmessungen von Textilien ● Speichern und übertragen der Daten (Online-Stammdatenerfassung) Stückgutvermessung, die sich schnell bezahlt macht KHT GmbH Uferstr.10 D-45881 Gelsenkirchen Tel.: 0209 -94117-0 Fax: 0209 -94117-17 PBM@KHT-online.de KHT.indd 1 23.01.2015 12:07:10 f+h 5/2015 31