SOFTWARE 02 Die Standard-Funktionen von SAP EWM wurden um individuelle Bildschirm-Dialoge für stationäre Arbeitsplätze ergänzt 03 Auch die Steuerung der Umlaufregale ist jetzt in EWM integriert Kompressorherstellers Arbeitsplätze vorhanden, für die der EWM-Standard keine geeigneten Dialoge bietet. Daher lag ein großer Teil der Aufgaben für Viastore darin, hierfür auf die betreiberspezifischen Belange zugeschnittene Dialoge zu entwickeln. Prozesssicherheit ist dabei ein primäres Kriterium gewesen. Dem Anwender stehen nur die Eingabe- und Kommunikationsmöglichkeiten zur Verfügung, die er auch tatsächlich benötigt. Dies reduziert potenzielle Fehlerquellen. date von EWM 7.1 auf 9.1 durchzuführen und anschließend die Kompatibilität zu kontrollieren. „Wir mussten prüfen, ob der Code für die verschiedenen Steuerungen Hana-tauglich ist und sicherstellen, dass die Prozesse auch im Live-Betrieb laufen werden“, erklärt Mohamadou. Die Lageraktivitäten und Auswertungen laufen nach der Umstellung auf SAP EWM mit Hana spürbar schneller ab Implementierung SAP Hana Nach wenigen Monaten wurde das Distributionszentrum auf SAP EWM und die komplette Unternehmenssoftware auf SAP Hana umgestellt. „Bei uns kommt der Software durch die Globalisierung eine hohe Bedeutung zu, denn es ist wichtig für uns, auch hier immer vorne mit dabei zu sein. Als SAP-Anwender ist Hana daher unausweichlich. Zumal es Beispiele von großen Datenmengen gab, die sich mit Hana verarbeiten lassen – das war interessant für uns“, sagt Lameter und vergleicht die Einführung von SAP mit dem Architektur-Wandel vom Mainframe zum PC-Netz: „Heute hat das Internet einen solchen Reifegrad erreicht, dass man darauf eine neue Architektur aufbauen kann – für die Firmen bedeutet das wahrscheinlich einen größeren Wandel als damals der Umstieg auf Client-/Server- Lösungen.“ Lameter betont dabei, dass Hana eine völlig neue Software sei, die zudem auf einer neuen Art von Datenbank basiere. „Dem Anwender steht nur noch eine Tabelle der Originalbuchungen zur Verfügung. Auswertungen werden ‚on-the-fly‘ gemacht – erst bei einer Anfrage werden sie berechnet und nirgendwo gespeichert. Mit dieser Architektur ergibt sich eine Verkleinerung der Datenbank.“ Kaeser begann Schritt für Schritt mit der Umstellung: Erst das Customer-Relationship-Management, dann das SAP BI, danach die Absatz-, Distributions- und Produktionsplanung in SAP APO und schließlich das Warehouse Management. Doch bevor eine Migration auf SAP Hana möglich war, musste die komplette existierende Software-Landschaft auf den aktuellen Stand gebracht werden. Das galt auch für das Tool EWM, das in der Version 7.1 eingeführt wurde – inzwischen gab es bereits die Version 9.1. Die größte Herausforderung beim Update des Warehouse-Management-Systems bestand darin, dass alle Arbeiten im laufenden Betrieb stattfinden mussten. Die Anlage läuft in Zeiten mit Auftragsspitzen von 5 bis 24 Uhr, vielfach auch samstags – allein dies hat die Zeiten zum Testen der Software reduziert. „So hatten wir nur eine gewisse Zeit am Wochenende, um die Technik an das Testsystem zu koppeln, Lagerplätze frei zu machen und die Funktionen zu überprüfen“, erinnert sich Martin Rommler (Bild 01, ganz r.), SAP-Berater bei Viastore Software. Die Aufgabe von Viastore lag bei der Umstellung auf Hana u. a. darin, das Up- Gleichzeitig wurden neue Features zur Optimierung der Anlage beim Update implementiert (Bild 03). Neue Dialoge bzw. User-Interfaces waren allerdings nicht notwendig . Somit haben die Mitarbeiter im Lager von der Software-Umstellung erst einmal gar nichts mitbekommen. „Nur die Controller erhielten ihre Reports plötzlich viel schneller“, blickt Lameter zurück. Im Vergleich zur alten Lösung mit SAP LES wurden die Prozesse im Distributionslager beschleunigt: Angelieferte Waren werden um 20 Prozent schneller bearbeitet, es können 40 Prozent mehr Picks gezählt werden und auch der Packvorgang ist um 50 Prozent schneller als vorher. Auch die Lageraktivitäten und Auswertungen finden nach der Umstellung auf die Software inzwischen 20 Mal so schnell statt, wie bisher. Fotos: Viastore www.viastore.de 64 f+h 5/2016
SOFTWARE Bis zu 5-mal schneller Warehouse-Management-System schöpft Potenziale des Lagers aus on wird ein Scrollen vermieden, per Wischfinger lässt sich durch Listen navigieren und durch Antippen zoomen relevante Funktionen auf. Skalierbare Ansichten bieten mit der One-Page-Funktion die Möglichkeit, sich mit einem Touch für eine Gesamtansicht oder eine Teilansicht zu entscheiden. Die einfach zu bedienende Software erleichtert so dem Anwender das Handling und spart Zeit. Die Menüs der stationären PCs und der Web-Version sind logisch aufgebaut, selbsterklärend und eine gute Grundlage für das tägliche Arbeiten. Aussagekräftige Symbole und eine einfache graphische Führung durch die Lagerverwaltungsprozesse ermöglichen eine schnelle und gute Orientierung innerhalb der Software. Dadurch wird die Einarbeitung des Nutzers auf ein Minimum reduziert. Durch die komplett neue Technologieplattform ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Steuerungsaufträgen in Form von SPS-Telegrammen, wie eingangs bereits erwähnt, um ein Vielfaches schneller als das bisherige System. Bei Tests mit vier SPS-Steuerungen gleichzeitig ließen sich rd. 50 Telegramme pro Sekunde und SPS empfangen und ebenso schnell beantworten. Dies entspricht einem Durchsatz von 400 empfangenen und gesendeten Telegrammen pro Sekunde. Dieser Geschwindigkeitszuwachs wird dadurch erreicht, dass die Aufgabenverarbeitung nicht sequenziell, sondern parallel geschieht und daher mehr Steuerungsaufträge in der gleichen Zeit abgearbeitet werden können. Eine weitere Neuerung ist die Verwendung der In-Memory-Datenbank-Technologie, die zur schnellen Verarbeitung von Statistikauswertungen, dem Datenaustausch und Archivfunktionen verwendet wird. Bei diesen Anwendungen wird nicht mit einer konventionellen, relationalen Datenbank gearbeitet, sondern eine objektorientierte In-Memory-Datenbank eingesetzt, die wie ein Arbeitsspeicher funktioniert und einen schnellen Zugriff auf die Daten ermöglicht. Auswertungen, Datenaustausch und Archive beeinträchtigen somit nicht die Performance der Logistikanlage. Leichte Anbindung an Schnittstellen Mit der Software „Klinkware“ präsentiert die Klinkhammer Group, Nürnberg, eine neue Generation ihrer Lager verwaltungssoftware und Material flusssteuerung. Die optimierte Touchscreen-Bedienung vereinfacht das Handling. „Klinkware“ wurde komplett neu entwickelt und basiert auf moderner Technologie und Softwarearchitektur. „Die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Steuerungsaufträgen in Form von SPS-Telegrammen ist bis zu fünf Mal schneller als im bisherigen System“, erklärt Frank Bennemann, Geschäftsführer der AK Warehouse Solutions GmbH, Teil der Klinkhammer Group. Großen Wert legt das Team der AK Warehouse Solutions bei der Entwicklung sowohl auf die einfache Bedienbarkeit von Touch-Panels, Tablets und Stapler-Terminals als auch auf die übersichtliche, ergonomische Benutzeroberfläche der stationären und webbasierten Version. Der Anwender erhält mit der Software eine neue Version der bestehenden Klinkhammer- Lagerverwaltungssoftware DC21. Mobile Version, stationäre PCs und Web-Version Die mobile Touch-Variante funktioniert ähnlich wie eine App. Mit der Slide-Funkti- Zu den weiteren Neuerungen zählt die einfache Anbindung an Schnittstellen zu ERPund anderen Softwaresystemen. „Klinkware“ integriert sich in bestehende Systemlandschaften und bietet auch die Kopplung an Versand- und Sondersysteme. Schnittstellen lassen sich problemlos durch eigene Konfigurationen und Java-Skripting anpassen, sodass sie durch den Anwender selbst programmierbar sind. Dies wird durch einen Schnittstellen-Umsetzer, dem Integrationsframework WRX, möglich, der bei komplexen Migrations- und Anbindungsprozessen eingesetzt wird. Ein weiterer Fokus wurde auf die Releasefähigkeit der Software gelegt. Da bei einer Lagerverwaltungssoftware vielfach anwenderspezifische Anpassungen notwendig sind, ist bei Softwareupdates ein modularer Aufbau des Softwarepakets umso wichtiger. Im Allgemeinen muss eine Software nach einigen Jahren aufgrund sich ändernder Betriebssysteme, Hardware und Datenbanken überarbeitet werden. Zyklische Updates stellen sicher, dass der Nutzer im Rahmen eines Servicevertrags immer die aktuellste Version zur Verfügung hat und keine Weiterentwicklung versäumt. Nach einer kurzen Einarbeitung können die Anwender selbst die Auswahl der Lagerstrategien vornehmen. Sie können entscheiden, ob es um FiFo, die ABC- Klassifizierung, Höhen- und Gewichtsklassen, um Auftragsfreigaberegeln, Kommissionierreihenfolgen oder die Packplatzversorgung geht. Die Software ist so aufgebaut, dass sie ein hohes Maß an Flexibilität aufweist, um sich an applikationsspezifische Abläufe anzupassen. Foto: Klinkhammer www.klinkhammer.com f+h 5/2016 65
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