Aufrufe
vor 6 Jahren

f+h fördern und heben 5/2017

f+h fördern und heben 5/2017

TRANSPORT LOGISTIC I

TRANSPORT LOGISTIC I TITEL Armaturen und Logistik aus einem Guss SSI Schäfer lieferte Intralogistik für neues Produktions- und Fertigwarenlager von Kemper Die Gebr. Kemper GmbH + Co. KG hat am Standort Olpe rund 20 Millionen Euro in ein neues Armaturenwerk mit integriertem Logistikzentrum investiert. SSI Schäfer lieferte als Generalunternehmer die komplette Intralogistik inklusive Lagerverwaltungssystem. Das Herzstück der Anlage ist ein mehr als 21 Meter hohes automatisches Behälterlager mit 35 500 Stellplätzen inklusive zu- und abführender Fördertechnik. In der Sanitärbranche genießen Armarturen von Kemper einen herausragenden Ruf. Die in Olpe produzierten Rotguss- und Edelstahl-Armaturen für die Trinkwasserinstallation sowie -verteilung in Gebäuden sind robust, langlebig und erfüllen höchste Hygieneanforderungen. Außerdem fertigt das bereits im Jahre 1864 in Olpe gegründete Unternehmen mit heute 780 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 267 Millionen Euro verschiedene Roh- und Fertigteile in Gusstechnik sowie Walzprodukte für die Elektroindustrie. Der Erfolg und das kontinuierliche Wachstum der Geschäftsbereiche Gebäudetechnik und Gusstechnik führten dazu, dass die bisherige Armaturenfertigung im 1976 errichteten Werk I an ihre Kapazitätsgrenzen stieß. „Die Lagerwirtschaft war in manuellen Lagern nach dem Prinzip ‚Mann zur Ware‘ organisiert. Dies führte zu unzähligen Transporten mit Flurförderzeugen sowie einem hohen Flächenbedarf, sodass Teile des Fertigwaren- und Zentrallagers bereits in externe Lager umziehen mussten. Das zog einen großen Aufwand in der Logistik und Verwaltung nach sich“, blickt Frank Leistritz, Werkleiter Werk I bei der Gebr. Kemper GmbH + Co. KG, heute zurück. Aufgrund des Platzmangels und der weiter steigenden Nachfrage beschloss Kemper den Neubau eines größeren Armaturenwerks mit integriertem Logistikzentrum auf einem direkt angrenzenden Areal. Hier sollten alle Lager des Geschäftsbereichs Gebäudetechnik zentralisiert werden. Dazu gehörten nicht nur die Waren aus den externen Lagerstandorten, sondern auch ein Fertigwaren- und Versandlager, ein Kanban-Montagelager sowie ein Lager für Einzelteile und Baugruppen. 22 f+h 5/2017

TITEL I TRANSPORT LOGISTIC Große Lagerkapazität auf kleinster Fläche Der Standort im Biggetal bietet schon rein topologisch nur eingeschränkte Ausbreitungsmöglichkeiten; aus diesem Grund sollte das neue Logistikzentrum eine große Lagerkapazität auf kleinster Fläche bieten. Ein weiteres Ziel war die Umsetzung des Prinzips „Ware zum Mann“, um innerbetriebliche Transporte mit Flurförderzeugen auf ein Minimum zu reduzieren. Mit der Realisierung des Projekts beauftragte Kemper u. a. aufgrund der räumlichen Nähe und der bereits bestehenden Geschäftsbeziehung den Systemanbieter SSI Schäfer. Mit der Kompetenz, alles aus einer Hand liefern zu können, bietet SSI Schäfer das komplette intralogistische Produkt- und Leistungsspektrum von der Planung und Beratung über die Montage sowie Implementierung bis zur Inbetriebnahme und den Aftersales- Service. Nach der Auftragsvergabe im Februar 2014 und einer Simulation der Anlage auf der Basis von vergangenheitsbezogenen Echtdaten begann SSI Schäfer im Januar 2015 mit der Installation der Anlage. Die realisierte Lösung besteht aus einem 6-gassigen automatischen Kleinteilelager für ca. 35 500 Behälter in zwei Größen mit einer Regalhöhe von ca. 21,5 m sowie einem 3-gassigen manuellen Schmalganglager für Paletten und Gitterboxen mit 1 290 Stellplätzen. Darüber hinaus werden Sonderformate im Blocklager aufbewahrt. Der Waren ein- und -ausgang, die Arbeitsplätze in der Kommissionierung, Verpackung und im Versand sowie die Montage sind über eine automatische Behälterfördertechnik, die größtenteils unter der Hallendecke montiert ist, mit dem Kleinteilelager verbunden. Für die Lagerverwaltung und die Steuerung der Materialfluss-, Kommissionier- und Transportprozesse im Lager hat der Systemanbieter die Logistiksoftware Wamas implementiert (Bild 01). Die Software lösung wurde an das vorhandene ERP-System von Kemper angebunden und steigert aufgrund der Schnittstellenminimierung die Effizienz. Umzug und Hochlaufphase bei laufendem Betrieb Da die Lieferfähigkeit des Armarturenherstellers zu keinem Zeitpunkt gefährdet sein durfte, fand der Umzug von ca. 700 Tonnen Material aus den verschiedenen Lagern 01 Im Wamas-Dialog wird jeder Artikel mit Foto, der für den vorliegenden Auftrag benötigten Menge und der richtige Zielbehälter sowie möglichen Kommissionierfehlern angezeigt schrittweise von August 2015 bis Mitte März 2016 statt. Parallel dazu lief die Inbetriebnahme und Hochlaufphase der Intralogistikanlage sowie der Armaturenmontage. „Wir haben den Umzug erst einmal mit der Hälfte der Bestände vollzogen. Solange haben wir noch im alten Werk produziert und von dort ausgeliefert. An einem Wochenende im März 2016 haben wir dann die Produktion und die Auslieferung mit den noch verbliebenen Beständen ins neue Lager nachgeholt“, erinnert sich Leistritz. Wenn es um maßgeschneiderte Logistik geht, sind wir Ihr starker Partner. Warum Sie uns das glauben dürfen? Weil wir es täglich immer wieder aufs Neue beweisen – mit viel Erfahrung, noch mehr Leidenschaft und vor allem hanseatischer Verbindlichkeit. Hand drauf. Unser Wort hat Wert. Besuchen Sie uns auf der 9. bis 12. Mai 2017 in München Halle B4 Stand 209 www.blg-logistics.com BLG.indd 1 10.04.2017 15:10:51 f+h 5/2017 23