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f+h fördern und heben 5/2017

f+h fördern und heben 5/2017

LOGISTIK-MANAGEMENT 02

LOGISTIK-MANAGEMENT 02 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 03 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Beispiel für den unregelmäßigen Bedarf an Fertigungs- oder Beschaffungsteilen Alle aufgeführten Verfahren – mit Ausnahme des Wagner-Whitin- Verfahrens – sind dabei als Näherungsverfahren zu verstehen, die sequenziell, Bestellung für Bestellung, aus der Bedarfszeitreihe wirtschaftliche Lose „zusammenraffen“. Nur das Wagner-Whitin- Verfahren ermittelt das Gesamtoptimum über alle Bestellmengen/Fertigungslosgrößen des ganzen Planungs zeitraums. Wagner-Within-Verfahren Bedarfsmenge 06.01.2009 20.01.2009 03.02.2009 17.02.2009 03.03.2009 17.03.2009 31.03.2009 14.04.2009 28.04.2009 12.05.2009 26.05.2009 09.06.2009 23.06.2009 07.07.2009 21.07.2009 04.08.2009 18.08.2009 01.09.2009 15.09.2009 29.09.2009 13.10.2009 27.10.2009 10.11.2009 24.11.2009 08.12.2009 22.12.2009 Ermittelte Größen des ersten Loses in einem Planungszeitraum Andler Part Period gleitende Groff Silver-Meal Wagner wirtschaftliche Whitin Losgröße Statische Berechnung Heuristische Verfahren Exakte Berechnung Das Wagner-Whitin-Verfahren wurde bereits 1958 entwickelt. Da es für die ersten Materialwirtschaftsprogramme zu rechenintensiv und von Hand schon gar nicht anzuwenden war, wurden in den folgenden Jahren die im Beitrag angeführten Näherungsverfahren konzipiert. Die Abweichungen der Näherungsverfahren vom exakt rechnenden Wagner-Whitin-Verfahren können dabei deutlich ausfallen (Bild 03). Die meisten heutigen Standard ERP-Systeme bieten das Wagner- Whitin-Verfahren noch immer nicht an. In vielen Add-on-Systemen zur Disposition steht es jedoch zur Verfügung. In der Praxis kann das Verfahren seinen theoretischen Vorsprung gegenüber den Näherungsverfahren oder dem Andler-Verfahren nicht immer ausspielen, da sich die Struktur der Planbedarfe über den Planungshorizont von MRP-Lauf zu MPR-Lauf verändert und das Verfahren hinter einem „moving Target“ herläuft. Trotzdem bewältigen Sie die zweite Hürde der wirtschaftlichen Losgrößenoptimierung am besten, wenn Sie bei plangesteuerter Disposition auf das Wagner- Whitin-Verfahren setzen. Welche Vorteile sich durch den Einsatz welches wirtschaftlichen Losgrößenverfahrens erreichen lassen, kann mit Simulationssystemen ermittelt werden, ehe man die wirtschaftlichen Losgrößenverfahren in der Praxis einsetzt. Auf diese Weise lassen sich auch die Artikel ermitteln, bei denen sich die größten wirtschaftlichen Vorteile ergeben werden. Durch eine solche Simulation meistern Sie die dritte Hürde der wirtschaftlichen Losgrößenoptimierung, indem Sie mit den wirtschaftlichen Losgrößen dort beginnen, wo die größten wirtschaftlichen Effekte erzielt werden. Praxisrelevante Bedingungen beachten Um wirtschaftliche Losgrößenverfahren in der Praxis nutzbringend einsetzen zu können, müssen noch weitere Aspekte berücksichtigt werden: Alle klassischen wirtschaftlichen Losgrößenverfahren betrachten eine einstufige Einproduktfertigung mit unbegrenzter Kapazität. Bei der Berechnung der Losgröße wird nicht beachtet, dass meist mehrere Produkte über eine einzelne Fertigungskapazität Durch methodisches Vorgehen lässt sich eine wirtschaftliche Losgrößenoptimierung zielführend realisieren laufen und dass die wirtschaftliche Losgröße auf einer Wertschöpfungsstufe negative Auswirkungen auf davor oder dahinter liegende Wertschöpfungsstufen haben können. Vor allem in der Fertigung, aber teilweise auch in der Beschaffung, müssen diese Randbedingungen ergänzend betrachtet und in die Gestaltung der Losgrößen einbezogen werden. Führt die Kombination wirtschaftlicher Losgrößen auf einer Fertigungskapazität zu Kapazitätsengpässen, müssen die Losgrößen soweit erhöht werden, dass die Fertigungskapazität wieder ausreicht. In der Beschaffung hingegen kann es z. B. erforderlich sein, wirtschaftliche Losgrößen zu verringern, damit alle Bedarfe in die verfügbare Transporteinheit passen. Die vierte Hürde bei der wirtschaftlichen Losgrößenoptimierung ist deshalb der Kapazitätsabgleich. In einer Kette aufeinanderfolgender Dispositionsstufen kann es erforderlich sein, Losgrößen aufeinander abzustimmen. Die richtigen Losgrößenkompromisse zwischen Dispositionsstufen zu machen, gilt als die fünfte Hürde. Die beschriebenen fünf Hürden stecken gewissermaßen den Pflichtparcours für Losgrößenoptimierer ab. Hinzu kommt die Kür, auch noch die sechste Hürde (gleichmäßige Arbeitsinhalte) und die siebte Hürde (Berücksichtigung losgrößenabhängiger Durchlaufzeiten) zu überwinden, denn auch Umlaufbestände in der Produktion können Lagerhaltungskosten in einer nicht vernachlässigbaren Höhe verursachen. In der Praxis scheuen deshalb viele Unternehmen den Aufwand, wirtschaftliche Losgrößen richtig einzustellen, wenn sie erst einmal erkannt haben, dass das einfache Anwenden einer Formel nicht genügt. Damit vergeben sie jedoch ein beachtliches wirtschaftliches Optimierungspotenzial, das bei strukturiertem Vorgehen, ganzheit licher Betrachtungsweise sowie dem Einsatz passender Tools im Prinzip einfach zu bergen ist. Aufmacher/Grafiken: Fotolia/Abels & Kemmner www.ak-online.de 34 f+h 5/2017

MARKT Auch bei einer längeren Lagerzeit dauerhaft aufgeladen Mit der Switch Box aus dem Hause Fronius bleiben Batterien auch bei einer längeren Lagerzeit dauerhaft aufgeladen. Die Umschaltbox lässt sich mit einem Batterieladegerät der Selectiva-Serie verbinden und bietet Anschlüsse für bis zu zehn Batterien, die nacheinander geladen werden. Sobald ein Intervall abgeschlossen ist, wiederholt sich der Vorgang bis zur Entnahme der Batterien. Dies vermeidet die schädliche Sulfatierung, die durch selbstständiges Entladen entsteht, und erhöht damit die Lebensdauer nachhaltig. Die Lösung ist u. a. für Flurförderzeughändler mit eigener Mietflotte oder Batteriehändler attraktiv, die Akkus über einen bestimmten Zeitraum hinweg zwischenlagern müssen. www.fronius.com Zukunftsweisendes Lösungspaket für Regalbediengeräte Auf Basis langjähriger Erfahrung in der Intralogistik haben Mitarbeiter von Lenze ein zukunftsweisendes Lösungspaket für Regalbediengeräte entwickelt. In puncto Intelligenz sorgt eine zentrale Steuerung dafür, dass alle Daten an einem Ort zur Verfügung stehen, was das Engineering und die Inbetriebnahmezeiten verkürzt. Moderne Sicherheitstechnik sorgt für Einsparpotenziale bei den Pufferzonen und dadurch für eine effizientere Nutzung der verfügbaren Lagerfläche. Durch den sicheren Betrieb des Lastaufnahmemittels lässt sich die Anlagenverfügbarkeit auch dann erhöhen, wenn sich Personen in benachbarten Gassen befinden. Die Kompensation von Mastschwingungen wird per Software geregelt und sorgt somit dafür, die Anzahl der Doppelspiele und damit die Anlagenperformance zu erhöhen. Der Hersteller steigert die Energieeffizienz durch den Einsatz einer koordinierten Bewegungsführung in Kombination mit einer neuartig genutzten Energierückspeisung. www.lenze.com Den Paketumschlag erhöhen Mit dem Teleskopförderer vom Typ Sovex Bendy Boom lassen sich Transporter, Lkw oder Container mit einer Länge von bis zu 45 Fuß an der gleichen Wechselbrücke mit ein und demselben Teleskopförderer be- oder entladen. Möglich ist dies durch das 1 800 mm lange, bewegliche vordere Teleskopsegment, das sich in einem Winkel von bis -25° abwinkeln lässt. Neben der Flexibilität ist dadurch auch eine stets ergonomische Position des Auslegers möglich, um Muskel- Skelett-Erkrankungen des Personals weitgehend zu minimieren. Der Sovex Bendy Boom ist bis auf eine Länge von 15 m ausfahrbar und für eine Be- und Entladekapazität von bis zu 1 200 Paketen pro Stunde konzipiert. Die kompakte Grundfläche im eingefahrenen Zustand sorgt für den freien Zugang zur Fläche zwischen dem Teleskopförderer und der Ladebrücke. In Summe lässt sich die Umschlagzeit pro Fahrzeug im Vergleich zum manuellen Handling um bis zu 30 Prozent reduzieren. Sovex-Teleskopförderer setzen bereits in ihrer Grundausstattung Branchenstandards und bieten außerdem zahlreiche Optionen. Optimal angeordnete Wartungsöffnungen schaffen die Voraussetzungen für einen einfachen und sicheren Service. Wie auch viele andere Sovex-Lösungen ist der Bendy Boom in enger Kooperation mit Marktführern aus der Parcel-Industrie entstanden. Dies entspricht im Übrigen auch der Unternehmensphilosophie der Transnorm-Gruppe, zu der Sovex seit Ende 2015 gehört. www.sovexsystems.com