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f+h fördern und heben 5/2019

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F+H EXTRA TRANSPORT

F+H EXTRA TRANSPORT LOGISTIC GLOBALES TRACKING FÜR JEDEN LADUNGSTRÄGER Sigfox-basierte Tracking-Lösungen sind im Vergleich zu bislang verfügbaren Trackern energieeffizienter und greifen auf ein globales Netzwerk zurück. Damit sinkt auch der Kostenfaktor für die Installation einer transparenten Lieferkette – und wird zunehmend auch für Massenprodukte interessant. Bis vor kurzem war die Einrichtung einer „klassischen“ Monitoring-Lösung für Ladungsträger aufwändig und kostenträchtig. Per Barcode oder RFID-Tag gekennzeichnete Waren müssen dazu an Übergabepunkten von stationären oder mobilen Scannern registriert werden. Doch dieses punktuelle diskrete Monitoring hinterlässt Lücken in der Lieferkette. Je weiter die stationären Scanner voneinander entfernt sind oder je länger der Transport zum folgenden Messpunkt dauert, umso schwieriger wird es für den Asset Manager, auf Probleme möglichst zeitnah zu reagieren. Das trifft vor allem auf länderübergreifende Transportwege zu oder für Waren, die zumindest teilweise über den Seeweg transportiert werden. Und selbst das Tracking des Transportfahrzeugs gibt im Zweifelsfall eben nur Auskunft über die aktuelle Position des getrackten Lkw oder Containerschiffs – aber eine wirklich verlässliche Aussage, ob der Ladungsträger auch tatsächlich an Bord ist, gibt es damit nicht. WAS TRACKING TEUER MACHT Wer die Supply Chain kontinuierlich abbilden möchte, muss also nach Lösungen suchen, bei der sich die Ware oder der Ladungsträger eigenständig und unabhängig von ihrem aktuellen Standort melden kann. Die Voraussetzung hierfür ist ein flächig verfügbares Kommunikationsnetzwerk, das die Meldungen eines Ladungsträgers auffangen und an den Kunden weiterleiten kann – auch wenn sich die Ware nicht mehr auf dem geplanten Transportweg befindet. Geht es um die Ortung möglichst vieler Assets, muss dieses Netzwerk skalierbar und vor allem auch hinsichtlich der Kosten realisierbar sein. Bisher wurde der Zugang ins Netzwerk i. d. R. über eine klassische Mobilfunkverbindung per GSM-Modem realisiert. Zu den Netznutzungs- und Roaming-Gebühren in den lizenzierten Mobilfunknetzen kommt noch ein vergleichsweise hoher Energieverbrauch der verwendeten Hardware hinzu, sodass für die Geräte eine zusätz liche Stromversorgung einzuplanen ist. Dieser Mix aus hohem Energieverbrauch, hohen Kosten und hohem Wartungsaufwand schränkte die Verwendung solcher Tracking-Systeme für den Masseneinsatz ein. Kontinuierliche Echtzeit-Tracking-Lösungen, die sich zur Überwachung von Containern bis hin zu einzelnen Paletten und noch kleineren Transporteinheiten eignen, müssen also sparsam mit der Energie umgehen. Eine Batterieladung sollte über Jahre ausreichen. Dennoch soll das am Ladungsträger angebrachte Tracking- Modul über den kompletten Zeitraum hinweg zuverlässig Meldungen versenden können. Für diese Aufgabe eignen sich energie- und übertragungseffiziente Low Power Wide Area Networks (LPWANs), sofern deren Infrastruktur flächendeckend verfügbar und durch ein professionelles Backend mit entsprechenden Schnittstellen zum Nutzer ausgestattet ist. 16 f+h 2019/05 www.foerdern-und-heben.de

TRANSPORT LOGISTIC F+H EXTRA DAS LPWA-NETZ VON SIGFOX Der Netzwerk-Provider und IoT-Dienstleister Sigfox stellt die komplette Infrastruktur eines solchen LPWANs für Geolokalisierungen bereit. Als Übertragungsmedium verwendet das Unternehmen das lizenzfreie ISM-Funkband im Bereich zwischen 862 und 928 MHz, wodurch sich zusätzliche Lizenzgebühren für Mobilfunknutzung und Roaming vermeiden lassen. Damit z. B. ein Ladungsträger über das Sigfox-Netz – das auch 0G-Netz genannt wird, um sich vom 5G-Netzen in der Bandbreite und Energiebedarf abzugrenzen – in Verbindung treten kann, versieht man diesen mit einem Sigfox-fähigen Tracking-Device. Dieses Device ist dann in der Lage, aktiv Datenpakete an die über die Fläche verteilten Sigfox-Basisstationen zu versenden bzw. von ihnen zu empfangen. Die von den Basisstationen empfangenen Nachrichten werden in der Sigfox-Cloud aufbereitet und dem Nutzer per Web-Frontend oder über eine entsprechende Schnittstelle der Logistik-Anwendung bereitgestellt. Durch Nutzungsvorgaben im ISM-Band kann ein Device pro Tag bis zu 140 Nachrichten verschicken und jede Nachricht kann max. 12 Byte Informationen (Payload) enthalten. Zur Übermittlung von Zuständen oder Messwerten, z. B. exakte Positionsangaben, ist das mehr als ausreichend. Da jede Nachricht grundsätzlich dreimal in zeitversetztem Abstand mit jeweils unterschiedlichen Sendefrequenzen bei minimaler 100-Hz-Bandbreite verschickt wird, ist die Kommunikation störungsresistent – zumal ein gesendetes Datenpaket von allen Basisstationen in Reichweite empfangen wird. Dabei überbrückt das UNB-Signal in ländlicher Umgebung Distanzen von 30 bis 50 km. In Ballungszentren liegt die Reichweite bei 3 bis 5 km, wobei hier auch die Anzahl der Basisstationen pro Fläche höher liegt. Die Übersichtkarte unter www.sigfox.com/en/ coverage zeigt die aktuelle globale Abdeckung des Netzwerks. Das schlanke Signal, die geringe Nutzlast 02 sowie das Senden ohne Handshake mit Basisstationen machen die Datenübertragung kosten- und energieeffizient. Die Konsequenz: Ein Device lässt sich mit gewöhnlichen Batterien über viele Jahre hinweg quasi wartungsfrei betreiben. 01 Preis >10 € 1–10 €