Aufrufe
vor 4 Jahren

f+h fördern und heben 5/2019

f+h fördern und heben 5/2019

MENSCHEN UND MÄRKTE

MENSCHEN UND MÄRKTE TITEL GEMEINSAM ZUR EFFIZIENTEN, INTEGRIERTEN LÖSUNG Im vergangenen Jahr haben die Unternehmen DS Automotion und SSI Schäfer eine Zusammenarbeit vereinbart. Die Redaktion hat sich mit Manfred Hummenberger, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der DS Automotion GmbH, Wolfgang Hillinger, Geschäftsführer der DS Automotion GmbH, sowie Markus Külken, Director Business Develepment Self Driving Technology bei SSI Schäfer, getroffen und über die Hintergründe der Kooperation gesprochen. Bei dem Meeting kamen aber auch Themen nicht zu kurz, die die FTS-Szene momentan umtreiben. Das Interview mit Manfred Hummenberger (2. v. l.), Wolfgang Hillinger (l.) und Markus Külken (2. v. r.) führte f+h-Chefredakteur Winfried Bauer Fotos: SSI Schäfer 22 f+h 2019/05 www.foerdern-und-heben.de

TITEL MENSCHEN UND MÄRKTE NACH JAHREN DER THEORETISCHEN ÜBERLEGUNGEN, WIRD DAS THEMA INDUSTRIE 4.0 IN DER PRAXIS IMMER GREIFBARER Markus Külken Fahrerlose Transportsysteme erleben zurzeit eine Renaissance. Worauf führen Sie diese zurück? Manfred Hummenberger: In der Industrie besteht ein Trend hin zur Einzelstückfertigung. Somit steigt auch die Variantenvielfalt. Zur Bewältigung der daraus resultierenden Prozesse benötigen die Unternehmen flexible Materialflusssysteme. Ein FTS kann hier eine Lösung sein. Wolfgang Hillinger: Darüber hinaus ist das Thema Skalierbarkeit ein großer Faktor pro FTS. Je nach Anforderung lässt sich solch ein System problemlos zum Beispiel um weitere Fahrzeuge erweitern oder das Materialflusslayout an neue Anforderungen anpassen. Markus Külken: Ein weiterer Effekt, der die Technologie beflügelt, ist in der Herausforderung zu sehen, Mitarbeiter zu finden, die zuverlässig innerbetriebliche Transportarbeiten erledigen. Da dies nicht immer ohne Weiteres gelingt, beschäftigen sich viele Logistikverantwortliche intensiver mit dem Thema FTS. Und das auch vor dem Hintergrund, manuell betriebene Materialflusssysteme zu ersetzen. Manfred Hummenberger: Zusätzliche Impulse bringt auch der Industrie-4.0- Gedanke mit sich, denn das FTS ist Industrie 4.0 par excellence. Wenn Sie so wollen, sind wir bei DS Automotion, als etablierter FTS-Hersteller quasi schon seit 35 Jahren in Sachen Industrie 4.0 unterwegs. Ist das Marktpotenzial für FTS-Anlagen so hoch, dass die in jüngster Vergangenheit neu auf den Markt drängenden Hersteller dauerhaft überleben werden? Manfred Hummenberger: Die neu am Markt agierenden Hersteller werden nur dann eine Perspektive haben, wenn sie sich auf bestimmte Anwendungsgebiete spezialisieren. Für diese Anwendungen müssen sie dann aber auch stabil arbeitende Lösungen bieten. Markus Külken: Den Ausführungen von Herrn Hummenberger kann ich nur zustimmen. Auch wir beobachten den Markt sehr genau und nehmen wahr, dass sich die Funktionalität der Fahrzeuge je nach Hersteller sehr unterscheidet. Ein weiteres Differenzierungsmerkmal ist die Integrierbarkeit des Systems in bereits bestehende Prozessketten beim Betreiber, die zukünftig noch stärker als in der Vergangenheit ein Schlüsselfaktor für die Marktakzeptanz sein wird. Im vergangenen Jahr hat sich SSI Schäfer an DS Automotion beteiligt. Vor welchem Hintergrund ist dies geschehen? Manfred Hummenberger: In jüngster Vergangenheit sind unsere Projekte immer umfangreicher geworden. Als mittelständisches Unternehmen sind wir somit in puncto Vertrieb an unsere Grenzen gestoßen. Um weiterhin wachsen zu können, haben wir einen Partner gesucht, der im Vertrieb schlagkräftig aufgestellt ist. Des Weiteren erschließen wir uns durch die Zusammenarbeit neue Perspektiven im Bereich Forschung und Entwicklung. Markus Külken: Wenn der Gedanke von Industrie 4.0 weiter Realität werden soll, sind vernetzte Materialflusssysteme vonnöten. Wie zuvor bereits ausgeführt, lässt sich diese Bedingung per FTS flexibel und skalierbar realisieren. Vor dem Hintergrund fand übrigens auch die Entwicklung unseres Weasel, eine FTS-Lösung für Kleinladungsträger, statt. Mit der Beteiligung an DS Automotion bauen wir unsere FTS-Kompetenz aus. Wir ergänzen unser Angebotsspektrum um Systemrealisierungen, die auf individuellen Anforderungen der Betreiber basieren. Außerdem verfügt DS Automotion über eine ausgewiesene Expertise in verschiedenen Anwendungsbereichen. Manfred Hummenberger: Man kann also konstatieren: Die Partnerschaft ist für beide Unternehmen eine Win-win-Situation. www.foerdern-und-heben.de f+h 2019/05 23