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f+h fördern und heben 5/2020

f+h fördern und heben 5/2020

MENSCHEN UND MÄRKTE

MENSCHEN UND MÄRKTE NACHHALTIGKEIT DURCH QUALITÄT Die Auer Packaging GmbH ist auf Produktion und Vertrieb von Mehrwegtransport- und Lagerbehältern aus Kunststoff spezialisiert. Kunststoffverarbeitung + stetig steigender Jahresumsatz = positive Ökobilanz? Hinter dieser Gleichung stehen ein konsequentes Energie- und Ressourcenmanagement und die Überzeugung, dass sich ein hoher Qualitätsanspruch an Produktionsverfahren und Mehrwegprodukte bezahlt macht. Seit dem Jahr 2015 ist das Unternehmen Auer Packaging nach ISO 50001 zertifiziert. Darüber hinaus verpflichtet sich das oberbayerische Unternehmen freiwillig zu einem nachhaltigen Energie- und Ressourcenmanagement. Nachhaltigkeit ist bei Auer Chefsache, daher ergreift die Geschäftsführung diverse Maßnahmen – vom papierlosen Büro, über regionale Bioprodukte im Betriebsrestaurant bis hin zur eigens entwickelten, wassersparenden Kühltechnik für die Spritzgussanlagen –, um den eigenen ökologischen Fußabdruck kleinzuhalten und das Image des Werkstoffs Kunststoff ins richtige Licht zu rücken. MEHRWEGPRODUKTE „MADE IN AMERANG“ „Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff“, erklärt Geschäftsführer Philipp Auer. „Grundsätzlich sprechen wir von einem langlebigen, gut recycelbaren Werkstoff, der als Behälter oder Verpackung aus der Logistik nicht mehr wegzudenken ist.“ 36 f+h 2020/05 www.foerdern-und-heben.de

MENSCHEN UND MÄRKTE Bei Auer wird konsequent auf langlebige Kunststoff- Mehrwegverpackungen gesetzt. Dabei gilt: Nur so viel Material wie nötig für die jeweils produktspezifische Qualität einbringen und ansonsten auf konstruktive Details setzen. Diese Mehrinvestition in die Entwicklung zahlt sich aus: Ein so konzipierter Behälter hat einen Lebenszyklus von 15 Jahren und mehr, an dessen Ende er recycelt wird. „Und nach dem Recycling-Prozess entsteht aus dem regranulierten Material wieder ein neues Auer-Produkt, zum Beispiel eine Kunststoffpalette“, so Philipp Auer. Der Unternehmenssitz, energetisch nach modernen Standards gebaut und isoliert, wird zu 90 Prozent mit einer Kraft-Wärme-Kälteanlage beheizt. Laut Sergej Andert, Produktionsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung, „entsteht die benötigte Wärme quasi als Abfallprodukt bei der Kühlung unserer Spritzgussanlagen.“ PHILIPP AUER, GESCHÄFTSFÜHRER DER AUER PACKAGING GMBH Durch die konsequente Umsetzung der selbstentwickelten Nachhaltigkeitsstrategie konnten wir den Energieverbrauch pro Kilogramm Granulat gegenüber 2018 halbieren, ebenso den CO 2 -Ausstoß SERGEJ ANDERT, PRODUKTIONSLEITER DER AUER PACKAGING GMBH UND MITGLIED DER GESCHÄFTSLEITUNG Unsere Spritzgussanlagen verfügen über ein von uns selbst entwickeltes, geschlossenes Wassersystem und sind somit ressourcenschonend Für das laufende Jahr sehen die Planungen in puncto Investitionen in die Infrastruktur am Stammsitz Amerang vor, auf dem Dach der Logistikhalle eine 700-kWp-PV-Anlage zu installieren. Der so gewonnene Strom wird für den Betrieb der Maschinen in die eigene Stromversorgung eingespeist. RESSOURCENSCHONENDE PRODUKTION „So wenig Energie, wie möglich verbrauchen“, lautet die Devise der Geschäftsführung. Folgerichtig wurden die Spritzgussanlagen mit einem geschlossenen Wassersystem ausgestattet, das im Hause Auer selbst entwickelt wurde. Andert: „Unsere Spritzgussanlagen verfügen nicht – wie in der Branche üblich – über ein offenes System, bei dem Wasser nachgespeist werden muss. Bei uns wird kein Wasser verschwendet: Einmal aufgefüllt, kann das gleiche Wasser bis zu zehn Jahre in einem geschlossenen Kreislauf bleiben. Mit der anfallenden Wärme, wird dann das Gebäude geheizt.“ Darüber hinaus müsse dem Wasser, im Gegensatz zu offenen Systemen, keine chemischen Zusatzstoffe beigemischt werden. Auch bei der der Wahl der Produktionsanlagen investiert Auer Packaging kontinuierlich in den neuesten Stand der Technik. Getreu dem Credo „Qualität zahlt sich aus“ wurde bei der Anschaffung von 13 neuen Spritzgussmaschinen im vergangenen Jahr auf energieeffiziente Antriebssysteme und gute Isolierungseigenschaften geachtet. Dass Umweltbewusstsein und Wirtschaftlichkeit kein Wiederspruch sein müssen, belegt Auer Packaging mit stetig wachsenden Umsatzzahlen. So erwirtschafteten die Mitarbeiter im Jahr 2019 einen Umsatz von 100 Millionen Euro. „In erster Linie sind wir Unternehmer und haben die Bilanz im Blick“, so Philipp Auer. „Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich nachhaltige Planung rechnet. Die Investitionen in energieeffiziente Technik und materialsparendes Design haben sich für uns auf jeden Fall ausgezahlt – nicht nur in der Ökobilanz.“ HANDLUNGSFÄHIGKEIT BLEIBT ERHALTEN Alle Investitionen, auch in die zuvor genannte Photovoltaik-Anlage, sollen wie geplant durchgeführt werden. Daran werde auch die Corona-Krise nichts ändern. Auer Packaging kann unter den gegebenen Bedingungen den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten. Das Unternehmen ist in gewohntem Umfang produktions- und lieferfähig. Die Materiallager sind für mindestens weitere sechs Monate gefüllt. Fotos: Auer Packaging www.auer-packaging.de www.foerdern-und-heben.de f+h 2020/05 37