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f+h fördern und heben 5/2022

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f+h fördern und heben 5/2022

VON DAMALS BIS HEUTE

VON DAMALS BIS HEUTE 1947 1953 1960er Schweiz: Gründung der Firma Georg Utz Werkzeug- und Apparatebau in Zürich Höngg Schweiz: Umzug mit 16 Angestellten nach Bremgarten Schweiz: Erste Spritzgießmaschine von Nestal mit 40g Schussgewicht. Produktionsstart Lagerbehälter Haushaltsprodukte ergänzen das Portfolio Deutschland: Gründung der Tochterfirma in Schüttorf 1947 1953 1958-1965 1960er 1972 VOM ZICKZACKAPPARAT ZUM RAKO 75 JAHRE GEORG UTZ Georg Utz hatte alle Fähigkeiten, die erfolgreiche Unternehmensgründer auszeichnen. Seine Entschlossenheit und große Weitsicht halfen ihm am 1. Mai 1947 das Unternehmen „Georg Utz Werkzeug- und Apparatebau“ in Zürich zu gründen. Dass 75 Jahre später fast 1.500 Menschen in einem nach ihm benannten Unternehmen beschäftigt sein würden, und die Utz Gruppe ein weltweit agierender, anerkannter Anbieter von Ladungs- und Werkstückträgern aus wiederverwertbarem Kunststoff werden würde, hat Georg Utz trotz seines großen Optimismus und seines Vertrauens in die Zukunft sicherlich nicht vorausgesehen. Angefangen hat alles mit einem von Georg Utz selbst entwickelten Schlitten für Nähmaschinen, dem Zickzackapparat. Dieses patentierte Produkt ließ das junge Unternehmen mit 16 Mitarbeitern schnell florieren. Bekannte Nähmaschinenhersteller wie der Singer Konzern zählten zu den Kunden der ersten Stunde und bald sollte das Unternehmen, mittlerweile zur Georg Utz AG umgewandelt, von Zürich nach Bremgarten im Aargau umziehen. Aber es sind die gemeisterten Hürden, die das Lebenswerk von Menschen und deren Unternehmen begründen. Im Jahre 1958 kamen Nähmaschinen mit integriertem Zickzackstich auf den Markt und die Nachfrage nach der Utz Lösung brach unvermittelt ein. Georg Utz jedoch resignierte nicht in dieser herausfordernden Situation, sondern wusste schon bald neue Wege für seine Firma zu gehen. Der damals neue thermoplastische Werkstoff Kunststoff bot sich an. Seine Vision umzusetzen – das war die eigentliche unternehmerische Leistung von Georg Utz. Dass dabei die größte Spritzgussmaschine der Schweiz zum Einsatz kam, verdient besondere Erwähnung. Typisch für die Zeit war das Artikelprogramm weit gefächert. Alles wurde produziert, was technisch realisierbar war und der Markt verlangte: Von der Waschwanne bis hin zum Haushaltsartikel und natürlich der Rako. Lager- und Transportbehälter aus Kunststoff zu entwickeln war die zukunftsweisende Idee, die auf Georg Utz zurückgeht. Zwar gab es bereits Behälter für den industriellen Transport. Meistens waren dies je- 88 f+h 2022/05 www.foerdern-und-heben.de

MENSCHEN UND MÄRKTE Kauf der damals größten in Europa hergestellten Spritzgussmaschine mit 50 kg Schussgewicht USA: Einweihung des neuen Werks in Edinburgh/ Indiana Deutschland und Schweiz: Neue Thermoform-Hallen in Schüttorf und Bremgarten Frankreich: Eröffnung des neuen Werks in St. Vulbas 75 Jahre Utz 1973-1987 2009 2012 2020 2022 2012 2020 1973-1987 doch Metallkonstruktionen. Von Standardisierung und Poolkonzepten war noch keine Rede. Die ersten Behälter der Utz AG waren einfache Nachbauten aus Kunststoff. Um Verstrebungen zur Stabilitätssicherung zu realisieren, wurde ein Spritzgusswerkzeug für eine Rahmenkonstruktion – kurz: Rako – entwickelt. Werkzeuggröße, technische Realisierung und die rasche Umsetzung der Theorie in die Praxis waren richtungsweisend. Damit markieren die ersten Rako aus Kunststoff den Beginn der Erfolgsgeschichte für das Unternehmen. Heute produziert die Utz Gruppe Millionen spezialisierter Lager- und Transportbehälter für verschiedene Märkte und Anforderungen. Aus der Zusammenarbeit mit Anwendern entstehen immer wieder neue Produkte für die Herausforderungen einer Logistik im Wandel. Georg Utz hatte damals auf das richtige Fertigungsverfahren und das richtige Material gesetzt, nicht nur der Situation folgend, sondern mit dem nötigen Weitblick das Fundament für ein Unternehmen gelegt, das heute vielen Menschen Perspektive und Beschäftigung gibt. Das Mehrwegprinzip und die Produktion aus Utz UIC Material – recyceltem Kunststoff – im Sinne der „Circular Economy“ sowie innovative Fertigungstechnologien, machen Kunststoff zum Material der Zukunft. Mit der Anschaffung der ersten Spritzgussmaschine war klar, dass die Georg Utz AG in Bremgarten Niederlassungen in Nachbarländern gründen musste. Der Schweizer Markt rechtfertigte nicht die entsprechenden Investitionen. So kam im Jahre 1971 die Gründung der deutschen Niederlassung in Schüttorf hinzu. Ab dem Jahr 1990 folgten Niederlassungen in Großbritannien, Frankreich und Polen, ab 2003 in den USA, in China und vor wenigen Jahren in Mexiko. Zu Beginn der 1980er-Jahre zog sich der Firmengründer aus dem Unternehmen zurück. In der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre wurden die einzelnen Unternehmen in einer Holding zusammengefasst. Heute leitet Axel Ritzberger an verantwortlicher Stelle die Unternehmensgruppe. Mittlerweile arbeiten weltweit fast hundertmal mehr Menschen in den Niederlassungen der Gruppe als damals in Zürich beim Georg Utz Werkzeug- und Apparatebau. Allerdings haben beide Unternehmen noch viele Gemeinsamkeiten: Da sind die Menschen, die überall wie in einem Familienbetrieb zusammenarbeiten, aber auch zusammen feiern – wie das 75-jährige Jubiläum. Da ist der Ehrgeiz aller Mitarbeiter, hohe Qualität abliefern zu wollen und der Stolz auf den Erfolg. Und da sind die Kinder, Enkel und Vertraute von Georg Utz, die als Aktionäre am Unternehmen beteiligt sind und damit auch Verantwortung übernehmen und sich, ähnlich wie damals Georg Utz, den Menschen verpflichtet fühlen. Fotos: Utz www.utzgroup.com www.foerdern-und-heben.de f+h 2022/05 89

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