VON DAMALS BIS HEUTE1945 1948Die Firmengründer:Kurt Andreas Schmersal(links) und Ernst Schmersal(rechts)Neben Schaltgeräten wurdenfrühzeitig elektrische Steuerungenwie dieses Mattenschaltwerkentwickelt und gefertigt1956Blick in die Produktionin den 1950er-Jahren19451948195680 JAHRE SCHMERSALIMMER IM FOKUS: DIE MASCHINENSICHERHEITJeder hat mal klein angefangen – auch dieSchmersal-Gruppe im August 1945. Heute,zum achtzigjährigen Jubiläum, gehört dasUnternehmen zu den internationalen MarktundKompetenzführern auf dem Gebiet derMaschinensicherheit – mit globalem „Footprint“,einem breiten Produktprogramm auch in dersicheren Steuerungstechnik und mit der klarenFokussierung auf Systemlösungen.Am 30. August 1945, keine vier Monate nach dem Endedes Zweiten Weltkriegs, gründeten die Brüder Kurt Andreasund Ernst Schmersal in der stark zerstörten Stadtein Unternehmen, das Schaltgeräte in erster Linie fürAufzüge fertigen sollte. Ziel der jungen Firma war es, die Funktionvon Aufzügen in lebenswichtigen Betrieben wie Krankenhäusernsicherzustellen – keine leichte Aufgabe in einer zu rund70 Prozent zerstörten Stadt, in der Mangel- und Tauschwirtschaftvorherrschten.Die Gründer bewiesen großes Geschick darin, ihren Betrieb soauszurichten, dass er vom Wiederaufbau und dann vom „Wirtschaftswunder“profitierte. Schmersal produzierte zum BeispielHeavy-Duty-Schaltgeräte für Baumaschinen und hatte im Geschäftsjahr1954 die erste Umsatzmillion erreicht. Immer suchteman neue Aufgaben- und Geschäftsfelder – zum Beispiel in derSteuerungstechnik. Hier wurden schon ab 1948 unter anderemmechanische Mattenschaltwerke entwickelt und produziert.Anfang der 1960er-Jahre begann der Aufbau eines Schalterprogrammsfür die Aufzugtechnik. Darüber hinaus richtete man sichauf die damals aufkommende industrielle Automatisierung aus –mit Fokus auf Maschinen- und Anlagenbau. In den 1970er-Jahrennahm man induktive Sensoren in das Fertigungsprogramm auf.Ein großer Schritt folgte Anfang der 1980er-Jahre mit dem AZ 16:ein vielseitig einsetzbarer Sicherheitsschalter, der gut zum damalsentstehenden Regelwerk der Maschinensicherheit passte.Dieses Aufgabengebiet wurde zur Kernkompetenz – bis heute. Zuden Wachstumstreibern gehört hier der Einsatz von sicherheitsgerichteterElektronik und die Verlagerung vieler Sicherheitsfunktionenvon der Hardware in die Software. Ein Beispiel wardie Entwicklung des „Safety Controller“ für die Robotik, der inhärentdie Bewegungen des Roboterarms überwacht und begrenzt.Dass aber auch die klassische Hardware immer wieder Potenzialebietet, zeigt Schmersal bis heute durch neue Baureihen, zumBeispiel Sicherheitszuhaltungen oder integrierte, formschöneEinheiten von Türgriff, Sicherheitsschalter und Bedienelementen.46 f+h 2025/05 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEMEBereits in denAnfangsjahrenpräsentierte sich dasUnternehmen aufIndustriemessenEin Meilenstein: Der Anfangder 1980er-Jahre erstmalsvorgestellte SicherheitsschalterAZ 16 (links).SicherheitsgerichteteSteuerungstechnik gehörtseit Jahrzehnten zu denKernkompetenzen (rechts)Intralogistik undVerpackung sindzentrale Kundenbranchenfür dieFirmengruppeFür die sicherheitsgerichteteUmfelderkennung vonfahrerlosen Transportfahrzeugenund autonomenmobilen Robotern geeignet:Sicherheitslaserscanner derBaureihe UAMab1960ab1980seit200020242000196020241980Auch wenn es im Laufe der Jahrzehnte immer wieder Firmenzukäufegab, die integriert wurden – unter anderem Elan, SafetyControl, Böhnke + Partner und Omnicon – beruht der größte Anteildes Wachstums doch auf der eigenen Innovationskraft. Hinzukommt, dass sich Schmersal frühzeitig als System- und Lösungsspezialistmit Branchenkompetenz verstand. Das gilt auch fürden Verpackungsmaschinenbau und die Intralogistik. Hier arbeitetdas Unternehmen eng mit Herstellern von Regalbediengeräten,automatisierten Hochregal- und Kleinteilelagern sowie vonfördertechnischen Anlagen zusammen. Das Unternehmen hatdas Angebot für diese Anwendungen auch über die „Sicherheitfür Mensch und Maschine“ – so ein altes Firmenmotto – hinauserweitert. Zum Programm gehören beispielsweise auch nichtsicherheitsgerichteteSchalter und Sensoren zur Positionsabfragesowie TOF-Kameras für den „Blick in die Kiste“. Die Time-of-Flight-Kamera liefert millimetergenaue 3D-Tiefenbilder, zumBeispiel zur Überwachung von Füllständen.Parallel entstand ein weltumspannendes Netz von Vertretungenund Auslandsgesellschaften. Im Jahr 1974 wurde die erste Fertigungsstätteaußerhalb Deutschlands – in Brasilien – eröffnet. Esfolgten China, Indien und die USA. Im Rückblick scheint es, alshätte das Unternehmen – das heute mehr als 2.000 Mitarbeiter beschäftigt– stets den richtigen Mix aus mittelständischem Denken,Kontinuität, Innovation und Unternehmergeist gefunden. Aberman hat noch viel vor, zum Beispiel den Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts,das in die tec.nicum – Solutions & Services GmbH– überführt wurde. Hier gehören Cloud-Lösungen und Anwendungendes Industrial Internet of Things (IIoT) zum Angebot.Autorin: Sylvia Blömker, PR-Managerin, K.A. Schmersal GmbH & Co. KG,WuppertalFotos: K.A. Schmersalwww.schmersal.comwww.foerdern-und-heben.de f+h 2025/05 47
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