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f+h fördern und heben 6/2015

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INTRALOGISTIK I TITEL

INTRALOGISTIK I TITEL Frische ist garantiert Branchenlösungen von Bito unterstützen Nahrungsmittelindustrie entlang der kompletten Wertschöpfungskette Die Nahrungsmittelindustrie ist der viertgrößte Wirtschaftszweig Deutschlands. Die Branche ist über Importe von Agrarrohstoffen und Exporte von verarbeiteten Lebensmitteln eng in die globalen Lebensmittelmärkte eingebunden. Doch die Warengruppen, zunehmend geordert über das Internet, stellen hohe Anforderungen auch an die Intralogistik. I n den Warengruppen Lebensmittel und Getränke finden sich sensible Produkte, mit entsprechenden Ansprüchen an die unterschiedlichen Elemente der Wertschöpfungskette. Je nach Anwender muss eine hohe Produktanzahl teils getrennt voneinander und bei unterschiedlichen Um gebungstemperaturen, gelagert, kommissioniert und für den Versand vorbereitet werden. Die Berücksichtigung des Mindesthaltbarkeitsdatums genießt dabei eine hohe Priorität. Hohe Kosten für das Handling der Waren bei gleichzeitig steigendem Wettbewerbsdruck ermöglichen den Akteuren der Branche nur minimale Margen und machen das Geschäft mit Lebensmitteln schwierig. Daher bietet die Wertschöpfungs- kette der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, von der Rohstofferzeugung, über die Lebensmittelproduktion sowie -distribution und den Einzelhandel, bis hin zum Endkonsumenten, hohes Optimierungspotenzial bei Prozessen und Strukturen, auch im Bereich der Intralogistik. Die Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH, Meisenheim, realisiert für Unternehmen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie Komplettlösungen, von der Planung über die Fertigung bis hin zur Inbetriebnahme der Anlage. Gemäß dem Wunsch vieler Lagerbetreiber nach einer „Alles aus einer Hand“-Lösung gehört zum Leistungsportfolio auch ein umfassender Aftersales- Service. Winfried Schmuck, Geschäftsführer Bito-Lagertechnik: „Seit mehr als 50 Jahren setzen wir erfolgreich Lagereinrichtungsprojekte um. Mit dieser Erfahrung können wir auch Unternehmen aus dem Nahrungsund Genussmittel bereich optimal bei ihren intralogistischen Anforderungen unterstützen.“ E-Commerce erobert Lebensmittelund Getränkeeinzelhandel Im Gegensatz zu anderen Branchen spielt das Internet beim Einkauf von Lebensmitteln heute noch eine eher untergeordnete Rolle und wird vornehmlich als Informationsquelle genutzt. Der Anteil der Online- Umsätze in Deutschland betrug 2013 nur 0,3 Prozent (Bild 01), das entspricht etwa 540 Millionen Euro. Im Vergleich dazu wurden in England 2013 Lebensmittel im Wert von 5,5 Milliarden Euro über das Internet verkauft, der Online-Anteil beträgt hier schon etwa fünf Prozent. Experten prognostizieren, dass der Marktanteil des Online- Geschäfts in Deutschland bis zum Jahr 2020 auf zehn Prozent ansteigen wird. Damit wird jeder zehnte Verbraucher seine Lebensmittel einkäufe rein über digitale Kanäle durchführen. Der Anteil des Cross- Channel, bei dem die Verbraucher eine Mischung aus digitalen und stationären Einkaufskanälen zum Erwerb von Lebensmitteln nutzen, soll von derzeit sechs Prozent bis zum Jahr 2020 auf 20 Prozent ansteigen. Der Marktanteil rein stationärer Kanäle wird hingegen auf 70 Prozent sinken. Ein, vor allem in Frankreich und England, weit verbreitetes Geschäftsmodell des Online-Shoppings frischer Lebensmittel sind die „Drive-Markets“. Kunden bestellen ihre Lebensmittel online auf der Internet- 26 f+h 6/2015

TITEL I INTRALOGISTIK 20 % 6,0 % 0,3 % 10 % präsenz des Anbieters und holen die Waren eigenständig an dafür vorgesehenen Filialen ab. Dieser Vorgang wird auch als „Click and Collect“ bezeichnet. Das Modell „Online- Shopping mit Lieferservice“, setzt dagegen den Full-Service-Gedanken konsequenter um. Die logistischen Anforderungen von der Lagerung über den Versand bis hin zur Rücknahme sind jedoch auch entsprechend hoch. Die Konsequenzen des Trends hin zum E-Commerce liegen demnach auf der Hand: Verkaufsflächen in Einzelhandelsfilialen müssen verkleinert, mehr Distributionszentren und dezentrale Lager anstelle neuer Einzelhandelsfilialen geschaffen werden. Und auch die Anforderungen an die Bereiche Kommissionierung und Distribution steigen an. Aus dieser Gemengelage ergeben sich folgende Anforderungen an die Logistik: n Kompakte und effiziente Lagerung von Lebensmitteln in verschiedenen Temperaturbereichen, n schnelle und effiziente Kommissionierung kundenbezogener Lebensmittelbestellungen, n schnelle und zuverlässige Auslieferung von Lebensmittelbestellungen mit verschiedenen Temperaturanforderungen bei geringen zusätzlichen Kosten sowie n Verlängerung der Kühlketten bis zur Haustür der Verbraucher (Last Mile) und n Lösungen zur zeitlichen Entkopplung von Lieferung und Warenannahme. 93,7 % 70 % 2013 2020 01 Bis 2020 wird der Online-Anteil im deutschen Lebensmittelhandel von 0,3 auf zehn Prozent steigen Aus der Praxis Am Beispiel der weltweit vertretenen Supermarkt- und Handelskette Tesco, Cheshunt/Vereinigtes Königreich, lässt sich verdeutlichen, wie sich Bito an Kundenwünschen orientiert und entsprechende Lösungen realisiert. Denn gemessen am Gewinn, ist Tesco der zweitgrößte Einzelhändler weltweit hinter Wal-Mart (USA) und die Nummer drei weltweit gemessen am Umsatz nach Wal-Mart und Carrefour (Frankreich). Das Sortiment ist breit angelegt und umfasst Nahrungsmittel, Getränke, Artikel für Haus und Garten, Kleidung, Telefonie und Finanzdienstleistungen. Für die Eigenmarken vertritt Tesco die Marketingstrategie „good, better & best“. Der Cross-Channel-Umsatz Digitaler Einkanalumsatz Stationärer Einkanalumsatz Kunde kann zwischen Qualitätsprodukten „Finest“, Standardprodukten und Produkten im Niedrigpreissegment „Value“ wählen. Neben der gewohnten Einkaufsmöglichkeit „Über 100 Fachberater in ganz Europa unterstützen unsere Kunden bei der Planung und Ausarbeitung des passenden Lagerkonzepts“ Winfried Schmuck Die Intralogistik bei Tesco Eine geeignete Lagereinrichtung für drei verschiedene Temperaturzonen in den Abholpunkten muss sichergestellt sein. Des Weiteren forderte das Unternehmen eine bessere Raumausnutzung durch eine platzsparende Lagerung sowie die Schaffung ergonomischer Kommissionierbereiche. Die Lösung n Stückgut-Durchlaufregale im Normaltemperaturbereich ermöglichen bedienerfreundliches Kommissionieren. n Steckregale in Frische- und Tiefkühllagern. Der Nutzen n Individuell zugeschnittene Einkaufsmöglich- keiten in allen Tesco-Supermärkten. n Optimale Raumausnutzung. n Höhere Kommissionierleistung und geringe Schadensquote aufgrund ergonomisch vorteilhafter Kommissionierung. n Schneller Service für Abhol-Kunden. f+h 6/2015 27 FIPA.indd 1 06.05.2015 13:30:47