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f+h fördern und heben 7-8/2021

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f+h fördern und heben 7-8/2021

70 JAHRE F+H 06 05 aus

70 JAHRE F+H 06 05 aus Dortmund (Stichwort: zelluläre Fördertechnik). Das Institut für Fördertechnik und Logistik (IFL) der Universität Stuttgart hat sich an diesen Forschungen ebenfalls beteiligt und im Rahmen entsprechender Arbeiten die Entwicklung von monofunktionalen Fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF) und multifunktionalen FTF vorangetrieben. Unter monofunktionalen FTF versteht man FTF, die gezielt nur für eine Funktionsaufgabe entwickelt wurden und hierfür optimiert sind. Im Gegensatz dazu lassen sich multifunktionale FTF vielseitig für verschiedene Aufgaben flexibel einsetzen. Bei beiden Entwicklungen standen zwei gleichbedeutende Ziele im Fokus: n Die Systeme sollten auf Basis von Hightech-Technologie entwickelt werden und n die Systeme sollten deutlich kostengünstiger werden als die bisher eingesetzten FTS. Die Forderung nach Hightech-Technologie galt für die Fahrzeugkonstruktion (z. B. Antrieb) sowie für die Steuerung und die Navigation, aber auch für die Sicherheitstechnik. Im Arbeitsfeld der monostrukturierten FTS wurde z. B. das Klein-FTS Karis für die Firma Götting entwickelt (Bild 05). Dieses einfache FTS führt Warentransporte von A nach B aus. Im einfachsten Fall werden die Ladungsträger (KLT-Größe: 400 × 600 mm, maximales Gewicht: 25 kg) per Hand auf die Fahrzeugladefläche aufgelegt. Das Fahrzeug verfügt in Fahrtrichtung über einen Differenzialantrieb und an der nicht angetriebenen Seite über einfache Bockrollen. Auf dem Hallenboden aufgeklebte optische Leitlinien dienen der Navigation. Zur Sicherheitstechnik gehören Blinkleuchten und ein elektronischer Sicherheitsschutz. Als wichtiges Kriterium bei der Ausgestaltung des Fahrzeugs hatten die IFT-Entwickler einen Preis von 3 000,- Euro pro 05+06 Das Klein-FTS Karis und das Doppelkufensystem sind Beispiele monofunktionaler FTF 07 Groß-FTF (Montageinsel) [1], [2] 08 Sortertypen (v. l. n. r.): Quergutsorter, Kippschalensorter und Schuhsorter Fahrzeug (ohne Systemkosten) zu berücksichtigen. Heute findet der Vertrieb dieser Fahrzeuge nicht nur über die Firma Götting, sondern auch durch das Unternehmen SSI Schäfer unter der Bezeichnung Weasel statt. Bild 06 zeigt das Doppelkufensystem. Hierbei handelt es sich um zwei voneinander getrennte Kufen, die von ihrer Geometrie her so ausgelegt sind, dass sie unter einer Europalette hindurch fahren können oder die Europalette unterfahren, anheben und danach transportieren können. Konzipiert ist die Entwicklung auf eine maximale Last von 1 000 kg. Der erreichte Zielpreis von 25 000 bis 30 000 Euro pro Kufenpaar ist vor allem auf die innovative Antriebstechnik zurückzuführen. Jede Kufe hat zwei Antriebseinheiten, in Form eines innovativen Drehschemelantriebes (vorne und hinten in der Kufe), die die Fahrfunktion (vorwärts und rückwärts) sowie die Hubfunktion durch Drehen des Antriebselements um 360° (mehrfach) über zwei elektrische Antriebsmotoren (als Differenzialradantrieb) ermöglichen. Die Sicherheitstechnik basiert auf Lasertechnologie (vorne und hinten in der Kufe). Die Mikroprozessor-Steuerung für dieses System ist komplett am IFT entstanden. Da beide Kufen getrennt voneinander fahren, die Fahreinstellungen aber abgestimmt sein müssen, ist die Steuerung sehr komplex. Bei der Entwicklung von multifunktionalen FTS wurden drei einzelne Entwicklungen durchgeführt. Bei allen drei Entwicklungen ging es um die wandlungsfähige, flexible zukünftige Versorgung der Automobilmontage bei Forderung und Realisierung der Stückzahl eins. Kernelement der Entwicklung ist das in Bild 07 gezeigte Groß-FTF, bei dem eine Fahrzeugkarosse von dem FTF aufgenommen werden kann. Die mit den Montageaufgaben beauftragten Werker fahren auf dem Groß-FTF mit und erhalten die Montageteile durch ein ebenfalls neu entwickeltes Zuliefer-FTF, das die Riegelgestelle, Modulrahmen etc. zu den mitfahrenden Werkern auf dem FTF bringt. Das Groß-FTF kann die Karosse, die sich auf einem speziellen Aufnahmerahmen des FTF befindet, heben, senken und drehen. Somit lassen sich alle Montageaufgaben ohne weitere Hilfsmittel erledigen. SORTERTECHNIK 07 In den vergangenen drei bis vier Jahrzehnten hat die Sortertechnik eine große wirtschaftliche Bedeutung erfahren. Dem Sach- 12 f+h 2021/07-08 www.foerdern-und-heben.de

70 JAHRE F+H 08 verhalt haben die Systemanbieter mit technische Änderungen und Weiterentwicklungen Rechnung getragen. Vor allem in den Distributionszentren der Kurier-, Express- und Paketdienstleister nehmen Sorter heutzutage eine Schlüsselrolle in den Prozessen ein. Am Markt der Sorter ist mit mehr als 30 Typen eine große Anzahl von unterschiedlichen technischen Lösungen verfügbar. Die wichtigsten Sorter sind – auch hinsichtlich ihrer Verbreitung – Quergurtförderer, Kippschalenund Schuhsorter. Den prinzipiellen Aufbau dieser drei Sorter zeigt Bild 08. Die verschiedenen Sorter erbringen Leistungen zwischen 1 000 und mehr als 15 000 Stück pro Stunde. Bei Hochleistungsanlagen beläuft sich diese Kenngröße auf 40 000 Stück pro Stunde. In Bild 08 Mitte und rechts erkennt man in Bezug auf Kippschalen- und Schuhsorter, dass zu dem eigentlichen Sorterelement auch die Ausschleusetechnik gehört (Rutsche, Rollenbahn etc.). Außerdem gehören zum Sorterelement auch die Zusatzfunktionselemente, Eingabe der zu sortierenden Güter, Vorbereitung der Güter zum Sortieren, Identifizierung der Güter, die technisch und organisatorisch gelöst werden müssen. Viele dieser Erfüllungsgehilfen kommen aus der klassischen Fördertechnik. LAGERTECHNIK Gemäß der Systematik unterscheidet man bei der Lagertechnik in statische und dynamische Lagerung. Statisch bedeutet, NACHHALTIGKEIT? LOGISTISCH GEHT DAS! Wir sind der erste deutsche Logistikdienstleister, dessen Klimaschutzziele durch die SBTi anerkannt sind! www.blg-logistics.com