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f+h fördern und heben 7-8/2021

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f+h fördern und heben 7-8/2021

RAINER BUCHMANN SVP &

RAINER BUCHMANN SVP & Managing Director Dematic Central Europe Von einem Logistikzentrum wird erwartet, dass es schnelle Antworten liefert, Antworten auf generelle Trends und Antworten auf Veränderungen im Kundenverhalten – diese treten überraschend und schlagartig auf, wie es die Covid-19-Pandemie aufgezeigt hat. Zugleich soll die Technologie eines Logistikzentrums auch Maßstäbe setzen, um zukünftigen Entwicklungen gerecht zu werden – „Flexibilität“ ist gefragt! Für das boomende Online-Bestellverhalten – sowohl B2B als auch B2C parallel zum beratungs- oder erlebnisinduzierten stationären Einkauf – sind intelligente intralogistische Lösungen gefordert. Das moderne Logistikzentrum auf der grünen Wiese kann Online-Bestellungen direkt oder aber im Sinne der Optimierung der letzten Meile mit urbanen Lösungen abwickeln. Hierfür bieten sich Dematic Dark Stores an (Kommissionier-Supermärkte), die ausschließlich Online-Bestellungen erfüllen und vorwiegend auf Industrieflächen am Stadtrand entstehen. Oder aber neue Micro-Fulfillment-Center als „Click & Collect“-Lösung. Diese hoch automatisierten kompakten städtischen Lager in unmittelbarer Kundennähe stellen kleinteilige Bestellungen zur Abholung oder Auslieferung innerhalb einer Stunde bereit. Auch die Rückführ-Logistik für ein sinnstiftendes Retourenhandling gilt es neu zu denken. Letztendlich muss das Gesamtkonzept für das Omnichannel-Fulfillment mit seinen hohen Anforderungen stimmen: Handling von Sendungen im Cross-Docking, regalgerecht vorsortierter Nachschub für Filialgeschäfte bis hin zu kleinteiligen Direktlieferungen sind unter einem Dach zu integrieren. Zur Effizienzsteigerung wird das Logistikzentrum der Zukunft über kurz oder lang zum „Dark Warehouse“. Die Vision vom vollautomatisierten Lager ohne menschliches Zutun nimmt bei Dematic immer konkretere Formen an. Der Druck auf Geschwindigkeit und Margen macht die Automatisierung zu einer Notwendigkeit, nicht zu einer Option. Das Schließen von Automatisierungslücken schreitet voran: Im Lager der Zukunft werden alle Aufgaben automatisch erledigt. Robotik in Form Autonomer Mobiler Roboter (AMR) und stationärer Art für Lagen- und Stückgutkommissionierung werden zum Enabler. Die autonomen Fahrzeuge, Roboter & Co orientieren sich mithilfe von Kameras und Sensoren problemlos im abgedunkelten Lager. Roboter bewerkstelligen eigenständig komplexe Prozesse und werden bei Dematic flexibler und agiler gemacht, um sich selbstlernend an neue Formen, Oberflächen und Produkte anzupassen. So wird nicht nur die Robotik intelligenter, flexibler und leistungsfähiger, sondern das komplette Logistikzentrum. Elementare Grundvoraussetzung dafür ist die Schließung von Digitalisierungslücken und final die komplette Vernetzung innerhalb des Lagers. Ein Schritt in diese Richtung sind neben intelligenter Software der Mobilfunkstandard 5G sowie der Einzug von Künstlicher Intelligenz (KI). Die Integration von Haptik, also mechanische oder pneumatische Greifertechnologie, mit der immer präziser werdenden Bilderkennung ermöglicht den automatischen „Griff in die Kiste“ und wird die Technologie der Zukunft. Das sichere Erkennen und Greifen von ungeordneten Produkten, künftig sogar unterschiedlichen Produkten im selben Behältnis, das sichere Greifen von Kartonagen, Tuben und biegeschlaffen Teilen eröffnet noch vielfältige Möglichkeiten in Produktivität und Flexibilisierung. Dass der Lichtschalter im Lager bald schon überflüssig sein könnte, ist auch ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit. Die nächste Vision zeichnet sich ab: Ziel ist ein CO 2 -neutrales Lager, dem man u. a. mit nachhaltiger und energieeffizienter Intralogistik Schritt für Schritt näherkommen möchte. 32 f+h 2021/07-08 www.foerdern-und-heben.de

70JAHRE Jacqueline Poppe Public Relations STILL GmbH STILL gratuliert der f+h zum Jubiläum und wünscht weiterhin viel Erfolg sowie stets interessante Intralogistikgeschichten! first in intralogistics