Volker Welsch: Das Logistikzentrum der Zukunft wird hochautomatisiert sowie leistungsstark und flexibel skalierbar sein. Wie schnell Märkte sich ändern können, hat die Coronakrise 2020/21 verdeutlicht. Der E-Commerce-Bereich erfuhr teilweise Steigerungen von 100 Prozent und mehr. Mit unserem patentierten Multi Access Warehouse erfüllen wir diese Anforderungen im Lagerbereich schon heute. Eine Leistung von 3 000 Doppelspielen pro Gasse und Skalierbarkeit in allen Lagerbereichen sind seine besonderen Stärken. Auch die weiteren Prozesse im Logistikzentrum werden zunehmend automatisiert. Wareneingang mit automatischer Lkw-Entladung, Erfassung und Vermessung der WE-Kartons, automatisierte Kartonöffnung und Mengenkontrolle werden zum Standard werden. Der Pickvorgang selbst wird in vielen Bereichen ebenfalls automatisiert. Der psb Kommissionierroboter Autopick ist bereits heute in der Lage, bis zu 500 Teile pro Stunde vollautomatisiert zu kommissionieren, ohne dass die Teile „eingelernt“ sein müssen. Auch hier schließen automatisierte Prozesse an: Rechnungsdruck, Volumenreduzierung der Versandkartons, Anbringen des Versandlabels und Verschluss des Kartons. Selbst das Verladen auf Versandkollis wird zukünftig von Robotern übernommen. Mitarbeiter erledigen jedoch weiterhin wichtige Aufgaben in einen Distributionszentrum und zwar immer dann, wenn die Automatisierung wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Beispiele dafür sind die Kommissionierung von sperrigen und unförmigen Artikeln oder die Behandlung von Fehlern bzw. NIO-Prozessabläufen. Ein solch hochautomatisiertes Logistikzentrum benötigt die entsprechende Software. Dabei wird die Dezentralisierung in diesem Bereich zunehmen, eine zentrale Führungslogik jedoch weiterhin notwendig sein. Bei einem erwartet hohen Anteil an E-Commerce muss zudem der wirtschaftlichen Retourenbearbeitung in einem Logistikzentrum der Zukunft ein hoher Stellenwert eingeräumt werden. psb setzt hier auf den Taschensorter. VOLKER WELSCH Leitung Vertrieb Deutschland, psb intralogistics GmbH TOM PRELLER Vertriebsleiter Klinkhammer Intralogistics GmbH Tom Preller: Erfolgreiche Logistik wird sich zukünftig daran messen lassen, ob sich Systeme und Prozesse flexibel an sich ändernde Produkte, Auftragslagen und -strukturen anpassen können. Nur wenige Lagersysteme können das wirklich leisten. Aus diesem Grund setzt Klinkhammer im Bereich automatischer Kleinteilelager u. a. auf selbstfahrende, an Regalstützen emporkletternde Fahrzeuge, die flexibel hinsichtlich Auf-, Ab- und Umbau sind. Diese Shuttle-Roboter entnehmen Behälter aus der Regalanlage und fahren, ähnlich einem Fahrerlosen Transportfahrzeug (FTF), zum Übergabepunkt oder zum Arbeitsplatz. Damit werden statische Fördertechnik-Vorzonen und leistungsbeschränkende Shuttle-Heber vermieden. Roboter-Fahrzeuge können jederzeit aus der Flotte genommen oder hinzugefügt werden. So lassen sich unterschiedliche Leistungsanforderungen durch schwankende Auftragslagen abbilden. Übergabepunkte oder Kommissionierarbeitsplätze sind bei dieser Technologie schnell und flexibel erweiterbar. Um mehr Pickleistung zu erreichen, können einfach zusätzliche Arbeitsplätze und Shuttle-Roboter in das System integriert werden. Auch die Lagerkapazität selbst lässt sich durch das Vergrößern der Regalanlage in Form eines Anbaus ohne großen Stillstand meistern. Wir setzen dabei auf das Skypod-System von Exotec. Andere Lagersysteme oder funktionale Bereiche wie der Wareneingang und Versand können an das System angebunden werden. 36 f+h 2021/07-08 www.foerdern-und-heben.de
70 JAHRE F+H Roman Schnabl: Im Logistikzentrum der Zukunft bedarf es einer ausgeklügelten Vernetzung der Software mit dem logistischen System sowie eine Vernetzung mit der kompletten Wertschöpfungskette. Wir bei Knapp nennen dies integrierte Intelligenz: Nach diesem Prinzip konzipieren und bauen wir auch jetzt schon unsere Automatisierungssysteme. Drei Eckpfeiler dieses Lösungsansatzes sind Pick-it-Easy-Arbeitsplätze, Pick-it-Easy Robot und das Analyse-Tool Kisoft Analytics. Auch wenn wir Spezialisten für Automatisierung sind, so stellen wir den Menschen, seine Bedürfnisse und besonderen Fähigkeiten in den Mittelpunkt der logistischen Prozesse. Deswegen sind unsere „Ware zum Mann“-Arbeitsplätze Pick-it-Easy die intelligente Schnittstelle zwischen dem Menschen und der Technologie zur Automatisierung. Pick-it-Easy ermöglicht das effiziente und ergonomische Kommissionieren von kleinen Artikeln wie Lippenstifte oder Medikamentenschachteln ebenso wie von größeren, schwereren Waren wie Schuhkartons oder Schraubenpackungen. Der Pick-it-Easy Robot kommissioniert ein breites Spektrum von Waren zuverlässig und rund um die Uhr. Den Roboter zeichnet vor allem aus, dass er Waren gezielt greifen und schonend ablegen kann. Gewöhnliche Roboter benötigen i. d. R. eine Vielzahl an Stammdaten, die mühsam erfasst werden müssen. Eine fast unmögliche Aufgabe bei einem ständig wachsenden und wechselnden Sortiment, wie es z. B. in der Retail- und Fashion-Branche üblich ist. Deswegen lernt unser Roboter mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) aus seiner Umgebung. So entsteht Mehrwert und Flexibilität in logistischen Prozessen, z. B. können Roboter die Nachschicht übernehmen und so Mitarbeiter entlasten. Um die richtigen Entscheidungen in der Logistik treffen, ist die sinnvolle Auswertung der Prozessdaten wichtig. Genau das, ist die Aufgabe des intelligenten Analyse-Tools Kisoft Analytics. Damit ist die Software ein wichtiges Werkzeug, um im Daten-Dschungel Überblick und Weitblick zu behalten und hilft dabei Orientierung und Struktur zu schaffen. So fällt es leichter, die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen, auf Veränderungen zu reagieren und das volle Potenzial der Anlage auszuschöpfen. ROMAN SCHNABL Vice President Product Management, Knapp AG Auch die „Losgröße 1-Kommissionierung“ gewinnt im Zuge der „Same-Day-Delivery-Anforderung“ stetig an Bedeutung. Mit KI-gestützter Piece-Picking Robotertechnik können Kommissionierarbeitsplätze voll automatisiert, und damit deren Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Die Anbindung von vollautomatischen Robotic-Piece-Picking-Arbeitsplätzen ist bei konventioneller Lagertechnik und beim Exotec-System problemlos möglich. Eine in diesem Zusammenhang immer wichtiger werdende Komponente ist eine vorausgehende tiefgreifende Detailplanung, die alle Kennzahlen und Zukunftsszenarien beleuchtet und damit Investitionssicherheit für den Anlagenbetreiber bietet. Auch eine Teilautomatisierung der Intralogistik kann wirtschaftlich sein. www.foerdern-und-heben.de f+h 2021/07-08 37
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