Aufrufe
vor 3 Wochen

f+h fördern und heben 8/2025

f+h fördern und heben 8/2025

PERSPEKTIVENF+H

PERSPEKTIVENF+H NACHGEFRAGTNEUE GENERATION INTELLIGENTER FÖRDERTECHNIKFÜR INDIVIDUELLE MATERIALFLUSSLÖSUNGENEINE KOMBINATION AUS SOFTWARESTEUERUNG,MODULARER BAUWEISE UND EINFACHER INTEGRATIONFlexibel, kompakt, effizient – das sind dreiAttribute der neuen Generation intelligenterFördertechnik namens cv.GO der cellumationGmbH, Bremen. Doch das ist nicht alles. ImInterview erläutert Theresa Gröninger, Headof Marketing & Business Development desSystemanbieters, welche Potenziale sichIntegratoren und Anwendern eröffnen.Was unterscheidet die cv.GO-Module grundlegend vonklassischen Drehtellern und Eckumsetzern und welche technischenPotenziale ergeben sich daraus fürEnd-of-Line-Anwendungen?Theresa Gröninger: cv.GO basiert auf modularen Zellen mitomnidirektionalen Rollen, den Omni-Wheels, die es erlauben,Fördergüter präzise in jede Richtung zu bewegen und um 90oder 180 Grad zu drehen – komplett softwaregesteuert. Im Gegensatzzu klassischen Drehtellern entfallen dadurch großerotierende Massen, komplexe Mechanik und aufwändige Sicherheitszonen.Die Omni-Wheels vermeiden harte Anschläge undsind daher wartungsarm sowie leistungsstark. In einem Einsatzfallbei der ETT Verpackungstechnik GmbH lassen sich bei vollständigenRotationsbewegungen Durchsätze von bis zu 20 Kartonspro Minute erzielen. Die Durchsatzleistung hängt jedochstets von den Objektgrößen und Förderbewegungen ab.Der vollelektrische Betrieb, die kompakte Bauweise und derdeutlich reduzierte Energieverbrauch machen den cv.GO zueiner nachhaltigen Alternative. Bis zu 75 Prozent Platzersparnisgegenüber konkurrierenden Systemen sind möglich – bei gleichzeitighöherer Flexibilität und Prozesssicherheit.Wo Sie das Thema Prozesssicherheit ansprechen. Wie funktioniertdie 90-Grad-Ausschleusung fehlerhafter Trays in derPraxis und welche Rolle spielt dabei die kompakte Bauweiseder Module?Theresa Gröninger: Im zuvor erwähnten Anwendungsfall beider ETT Verpackungstechnik GmbH werden Trays zunächstgeformt, befüllt, verdeckelt und anschließend durch ein externesPrüfsystem kontrolliert. Wird ein Tray als fehlerhaft erkannt,übernimmt cv.GO die gezielte Ausschleusung um 90 Grad zurSeite. Ist das Tray fehlerfrei, wird es rotiert. Die Rotation dienthierbei als vorbereitende Stufe einer Reihenpalettierung.Hervorzuheben ist, dass in dieser Anwendung zwei Funktionen– Rotation und Ausschleusung – innerhalb eines einzigencv.GO-Moduls realisiert werden. Klassische Systeme benötigenfür diese Aufgaben zwei separate Module mit zusätzlichemPlatz- und Energiebedarf. Der modulare und kompakte Aufbauvon cv.GO ermöglicht diese Kombination auf engstem Raum –ein entscheidender Vorteil für Integratoren und deren Kundenin puncto Investitionskosten und Anlagenverfügbarkeit.Inwiefern schaffen die Module eine flexible Anpassung anunterschiedliche Produktgrößen und Palettierschemata, undwie schnell lassen sich solche Umstellungen realisieren?Theresa Gröninger: cv.GO ist vollständig softwaregesteuert undlässt sich dadurch flexibel auf wechselnde Anforderungen einstellen,ohne dass mechanische Umbauten notwendig sind.Über Motion Profiles können Bewegungsmuster wie Rotation,Ausrichtung, Ausschleusung oder Verschiebung einfach überdie Benutzeroberfläche definiert und angepasst werden.In der Praxis bedeutet das: schnelle Umsetzung von Formatwechseln,Produktvarianten oder neuen Palettierschemata. FürTHERESA GRÖNINGER,HEAD OF MARKETING & BUSINESSDEVELOPMENT CELLUMATIONDie cv.GO-Module können gleichzeitigdrehen und ausschleusen – das schafftkein klassisches Förderelement

Die Module cv.GOkönnen gleichzeitigmehrere Funktionen imMaterialfluss übernehmen.Genau diese Gleichzeitigkeitspart Platz, Zeitund macht komplexeAbläufe einfacherintegrierbarden Betrieb ergibt sich daraus weniger Stillstandszeit und mehrAnpassungsfähigkeit. Vor allem in dynamischen Produktionsumgebungensind diese Merkmale entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit.Auf der Website Ihres Unternehmens schreiben Sie, dass einModulwechsel in weniger als fünf Minuten erledigt ist – wie istdas umsetzbar?Theresa Gröninger: Das cv.GO-System wurde gezielt auf einfacheWartung und maximale Verfügbarkeit hin entwickelt. EinzelneZellen lassen sich mit wenigen Handgriffen austauschen– sieben Schrauben, drei Steckverbinder – und das System erkenntdas neue Modul automatisch. Dadurch dauert ein Austauschtatsächlich weniger als fünf Minuten; in der Praxis wurdensogar Zeiten von unter einer Minute erreicht.Die Ersatzteilstruktur haben wir bewusst schlank gehalten: Eswerden nur drei zentrale Komponenten benötigt – das Omni-Wheel, der Riemen und die Zelle selbst. Das reduziert die Lagerhaltungskostenerheblich und vereinfacht die Wartung spürbar.Welche Rückmeldungen haben Sie von Ihrem Partner ETTVerpackungstechnik zur Projektierung und Integration derModule erhalten, und wo sehen Sie die größten Effekte fürIntegratoren?Theresa Gröninger: ETT Verpackungstechnik und weitere Partnerheben vor allem die durchgängige Einfachheit des Systemshervor – von der ersten Projektierung über die Konstruktion biszur Inbetriebnahme. cv.GO lässt sich intuitiv planen, leicht inCAD-Modelle integrieren, effizient montieren und schnell programmieren.Wie eingangs erwähnt, kann ein einziges Modul aufgrund seinerMultifunktionalität mehrere Bewegungsarten übernehmen, etwaDrehen und Ausschleusen innerhalb einer Station. Für Integratorenbedeutet das weniger Komponenten, geringere Komplexitätund mehr Gestaltungsspielraum – auch bei engen Layoutsoder Nachrüstungen.Der größte Nutzen für unseren Partner ETT Verpackungstechnikliegt darin, dass er seinen Kunden nun kompaktere Palettierzellenanbieten kann. Das schafft eine Win-win-win-Situation:optimierte Anlagenlösungen für die Endkunden, eine erweiterteProduktpalette für ETT Verpackungstechnik und eine erfolgreicheMarktdurchdringung für cellumation.Jochen Seidler, Geschäftsführer der ETTVerpackungstechnik GmbH, zu seinenErfahrungen mit den neuenFörderelementen cv.GO.Es beginnt bereits bei der Projektierung, wenn der Vertrieblerdas erste Layout erstellt. In der Konstruktion lässtsich das Modul problemlos integrieren. Auch Montageund Inbetriebnahme sind so gestaltet, dass sie mit geringemAufwand ablaufen. Selbst die Programmierung hatmich beeindruckt – ich habe mir das einmal bei unserenProgrammierern angeschaut und gedacht: Bei so vielenverschiedenen Rollen muss das doch kompliziert sein.Aber tatsächlich ist es erstaunlich einfach. Auch beimAufbau vor Ort und dem Einfahren beim Anlagenbetreiberzeigt sich: Das zentrale Stichwort für uns ist ganz klar„Einfachheit“.Die Fragen stellte Winfried Bauer, Chefredakteur f+hFotos: cellumationwww.cellumation.comSTIMME AUS DER PRAXISwww.foerdern-und-heben.de f+h 2025/08 21