PRODUKTE UND SYSTEMEFIXIT-GRUPPE OPTIMIERT MATERIALDISPOSITION MITSUPPLY-CHAIN-MANAGEMENT-SOFTWARELAGERBESTÄNDE GESENKTUND EFFIZIENZ ERHÖHTDas Produktspektrum, das die Unternehmen derFixit-Gruppe herstellen und vertreiben, istumfangreich: Europaweit entwickeln undproduzieren die fünf Marken der Gruppe einbreites Sortiment an Baustoffen fürunterschiedliche Einsatzbereiche im Alt- undNeubau, innen wie außen. Die Anwendung reichtvon Wärmedämmsystemen über Ober- undDeckputze bis hin zu Farben undBeschichtungen. Die Produktionsanlagen in deneinzelnen Werken verarbeiten unterschiedlicheRohstoffe. Mit der Einführung der Supply-Chain-Management-Software Diskover ließ sich dieEffizienz in der Planung und Disposition steigern.Seit September 2006 besteht die Fixit-Gruppe als Dachorganisationder fünf Baustoffmarken Fixit, Greutol, Hasit,Kreisel und Röfix. An 69 Standorten in 18 europäischenLändern werden circa 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterbeschäftigt. Die Kunden sind Verarbeiter, Händler undBaumärkte, Architekten und Planer, Investoren sowie privateBauherren. Das Spektrum reicht von international ausgerichtetenGroßanbietern über mittelständische Unternehmen bis hinzu kleinen regional aktiven Betrieben und Hausbesitzern mitökologischen Ansprüchen.Die Gruppe führt unter den verschiedenen Marken mehr als1.000 aktive Artikel, die jeweils in ausreichender Menge lagerhaltigsein sollen, um kurze Lieferzeiten sicherstellen zu können.Voraussetzung dafür ist eine effiziente Disposition, die wiederumauf vollständigen und qualitativ hochwertigen Stammdatenbasiert.ERSTES PROJEKT ZEIGT POTENZIAL DERSTAMMDATENOPTIMIERUNG AUFWenn die Transparenz entlang der Lieferketten fehlt, lassen sichauch Ineffizienzen nicht erkennen, die einer Steigerung des Erfolgsim Wege stehen. Lieferengpässe und fehlende Lieferzuver-48 f+h 2025/08 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEMEschaft sicherstellen. Dabei musste gleichzeitig die Saisonalitätdes Bedarfs in der Baubranche mitberücksichtigt werden.Bei der Einführung des neuen Systems fand zunächst ein Golivemit ausgewählten Pilotartikeln statt. Die Stamm- und Bewegungsdatenwerden aus dem ERP-System SAP täglich an Diskoverübertragen. Auf dieser Basis simuliert die Software regelbasiertdie optimalen Materialdispositionsparameter und spielt sie zurückins ERP-System. Mit dieser automatischen dynamischenOptimierung ließen sich die Effizienz und Qualität steigern. Nachden Pilotartikeln wurden nach und nach alle übrigen Sortimentspositionenins System übernommen. Das Ergebnis ist eine wirtschaftlichoptimale Verfügbarkeit und Lieferbereitschaft allerProdukte. Diese Verbesserung gelang, obwohl gleichzeitig dermanuelle Aufwand bei der Dispositionsplanung und Pflege derDispositionsstammdaten reduziert werden konnte.lässigkeit führen die Liste der Ursachen für Absatz- und Umsatzverlustein der Baustoffbranche an. Die Supply-Chain-Performanceder bodenständig geprägten Branche Bauwirtschaft entsprichtnicht immer den Anforderungen der Kunden.Das erste Vorhaben hat aufgezeigt, dass das Materialdispositionsmanagementnoch Raum für Verbesserungen aufweist. Indiesem Projekt zum Thema „Effizienzgewinn durch Optimierungvon Planung und Disposition“, das die UnternehmensberatungenAbels & Kemmner und hpossner consulting betreut haben, wurdendie Teilnehmer vor allem dafür sensibilisiert, wie wichtig Materialdispositionsdatenfür den Erfolg sind. „Im Rahmen dieserInitiative haben zunächst alle Teilnehmer erkannt, wie wichtig einegute Stammdatenpflege ist“, sagt Bernhard Fuchs, ProjektleiterLogistik und Prozessoptimierung der Fixit TM Holding GmbH,Freising.Ziele des Projekts waren zunächst die Abbildung des logistischenGeschäftsmodells durch Analyse der Informations- undWarenflüsse. Außerdem wurden standortspezifische Regelwerkeerarbeitet. Auf Basis dieser Aktivitäten konnten die Verbesserungspotenzialein Bezug auf Planungshorizont, Kapazitätsauslastung,Lagerbestand, Kosten und Lieferzuverlässigkeit simuliertund ein entsprechender Maßnahmenkatalog abgeleitet werden.Fuchs: „Im Verlauf der Projektarbeit erkannten wir, dass wir eineneue digitale Lösung benötigen, um die Potenziale einer Reduzierungvon Lagerbeständen bei gleichzeitiger Erreichung der gefordertenLieferbereitschaft auch tatsächlich umsetzen zu können.“DIGITALISIERTE DISPOSITIONSPLANUNGREDUZIERT MANUELLEN AUFWANDVor dem Hintergrund hat sich die Firmengruppe bei der Dispositionsplanungfür die Supply-Chain-Management-Software Diskoverder SCT GmbH aus Herzogenrath entschieden. „Bei demProjekt ging es zu Beginn auch darum, die Stammdatenqualitätsicherzustellen und die Datenpflege zu erleichtern“, erinnert sichFuchs. Außerdem habe man auf die Transparenz über die Bestandssituationbei den etwa 1.000 Artikeln ein großes Augenmerkgelegt. „Dabei geht es nicht nur um die Renner-Artikel, dieständig in großen Mengen benötigt werden, sondern auch umNullteile“, macht Fuchs klar. Darunter versteht das UnternehmenTeile, deren Bestand in den vergangenen zwölf Monaten nichtbewegt wurde.Vor allem ein wirkungsvolles Nullteilemanagement und dasVerhindern von Nullteilentstehung haben einen großen Einflussauf die Wirtschaftlichkeit. Die Einführung von Diskover sollte dieOptimierung des Bestands passend zur geforderten Lieferbereit-SORTIMENTSBEREINIGUNG UNDVERKAUFSAKTIONENDie Einführung der Supply-Chain-Management-Software hatsich schnell positiv bemerkbar gemacht. Fuchs: „Vor allem dieIdentifizierung der Nullteilebestände und Bodensätze, die nichtbewegt werden, zeigte sofortige Wirkung. Infolgedessen habendie verschiedenen Werke Abverkaufsaktionen und Sortimentsbereinigungendurchgeführt, um diese Vorratsmengen zu verringern.“Maßgeblich für den Erfolg der beiden Projekte waren lautFuchs die Schulungen, in denen weiterführendes Wissen zur Materialdispositionvermittelt wurde: „Das Verständnis dafür, wieviel Bestand wo liegt, war Voraussetzung, um die Potenziale derBestandsreduzierung umsetzen zu können.“Die Entwicklung einheitlicher Kennzahlen, beispielsweiseReichweite, Lagerumschlag oder ein Vergleich Jahr 1 zu Jahr 2,war ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der im Rahmen des Projektsdurchgeführten Workshops. Bei der Einführung der Supply-Chain-Management-Software entstand ein einheitliches Portfoliozentraler Reports, die automatisiert zu festgelegten Zeitpunktenan Adressaten wie technische Leiter oder Geschäftsführungender Ländergesellschaften versendet werden. Auch wenn dieLändergesellschaften die Regelwerke innerhalb von Diskoverspezifisch einstellen können, ermöglicht dieses einheitliche Reportingeine umfassende Übersicht über die Materialdispositionauch auf Konzernebene.FAZITSTAMMDATENQUALITÄTUND TRANSPARENZ ALSSCHLÜSSEL ZUM ERFOLGIm Rahmen der Implementierung rollte die Fixit-Gruppe Diskoverin zwölf Werken in Deutschland, Österreich, Italien sowie derSchweiz aus. Zehn weitere Standorte wurden bereits technischintegriert und befinden sich in der Startphase. Seit dem Projektfindet ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch zwischen den verantwortlichenPersonen aus den verschiedenen Ländern statt.„Die Mitarbeiter berichten, dass die Resultate, die wir durch denEinsatz von Diskover erzielen konnten, in allen Werken positivaufgenommen werden“, fasst Fuchs abschließend zusammen.Autoren: Armin Klüttgen, Principal Abels & Kemmner, Herzogenrath, undHans-Peter Oßner, Inhaber hpossner consulting, BerlinFotos: Fixit TM Holdingak-online.de | diskover.eu | www.hpossner-consulting.dewww.foerdern-und-heben.de f+h 2025/08 49
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