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f+h fördern und heben 9/2019

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f+h fördern und heben 9/2019

PRODUKTE UND SYSTEME

PRODUKTE UND SYSTEME FASZINIERENDE MATERIALFLUSSTECHNIK Die Miele & Cie. KG aus Gütersloh ist in Deutschland ein Begriff für Haushaltsgeräte. Um den Materialfluss vom EHB-Hubwerk zu den Fertigungslinien sicherzustellen, wünschte sich das Unternehmen eine automatisierte Transportlösung. Mit der Entwicklung und Umsetzung eines Fahrerlosen Transportsystems beauftragte der Haushaltsgerätehersteller die E&K Automation GmbH, Rosengarten. Mehr als 2 300 Mitarbeiter beschäftigt Miele am Hauptsitz in Gütersloh. In dem ältesten und größten Werk der Firmengruppe befindet sich u. a. das Kompetenzzentrum für Wäschepflege. Hier entwickelt und fertigt das Unternehmen seine Waschvollautomaten. Das Produktionsvolumen beläuft sich auf ca. 850 000 Geräte pro Jahr. Im Rohbau der Waschvollautomaten wird das Gehäuse der Haushaltsgeräte aus diversen Bauteilen vorgefertigt. Hierzu müssen u. a. die Seitenwände in entsprechenden Sonderladungsträgern zunächst mithilfe einer Elektrohängebahn aus dem zentralen Hochregallager gebäudeübergreifend in den Rohbau gelangen. Ab dem zentralen EHB- Hubwerk findet dann der flurgebundene Transport bis zur Fertigungsanlage statt. KLARE AUFGABENSTELLUNG Um den Materialfluss vom EHB-Hubwerk zu den Fertigungslinien sicherzustellen, wünschte sich das Unternehmen eine FTS-Anlage, 36 f+h 2019/09 www.foerdern-und-heben.de

01 01 Per Lasernavigation sind die FTF auf ihrem vorgesehenen Fahrkurs unterwegs mit deren Entwicklung und Umsetzung der Haushaltsgerätehersteller die E&K Automation GmbH beauftragte. „Die Aufgabenstellung war klar: Miele wollte einen automatisierten und vor allem wandlungsfähigen Weitertransport der Materialien, ausgehend von einem hochfrequentierten EHB-Hubwerk, während die zu ver sorgenden Fertigungsanlagen nahezu direkt mit den Endmontagelinien verbunden sind“, erklärt Felix Schad, Projektleiter bei E&K Automation. MIT SIMULATION ZUM OPTIMALEN KONZEPT Die Anforderungen vor Ort waren anspruchsvoll. So stand die Entwicklung einer Lösung für komplexe räumliche Gegebenheiten auf der Agenda. Für die Ausarbeitung des richtigen Verkehrskonzepts sowie die Ermittlung der optimalen Fahrzeuganzahl setzt der FTS- Spezialist die Dienstleistung der 3D-Simulation ein. Dafür wird das Planungstool Tecnomatix Plant Simulation sowie ein eigenentwickeltes Baukastensystem genutzt, mit dem sich die Prozesse schnell und detailliert abbilden lassen. Anhand von möglichst genauen Layoutdaten, z. B. Plänen der Räumlichkeiten, Standorten und Abmessungen von Anlagen, Transportwegen sowie dem Maschinenverhalten, wird ein Simulationsmodell in 2D oder 3D erstellt. Verknüpft mit den Daten der gewünschten Fahrzeuge lassen sich dann die Prozessabläufe mit unterschiedlichen Streckenführungen, einer verschiedenen Anzahl von Fahrzeugen, diversen Puffergrößen etc. abbilden. Im Zeitraffer und aus der Vogelperspektive werden Alternativen durchgespielt, um frühzeitig ungeahnte Herausforderungen, Planungsrisiken und Engpässe zu identifizieren. Auf diese Weise lässt sich das System exakt auf die räumlichen Gegebenheiten und eine maximale Produktivität zuschneiden. „In diesem Fall haben wir von Miele 3D-Daten erhalten, mit denen wir ein Simulationsmodell erstellen konnten, welches die Grundlage für die jetzt reali­