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f+h fördern und heben 9/2021

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f+h fördern und heben 9/2021

TIPPS ZUM EINSATZ VON

TIPPS ZUM EINSATZ VON TEXTILEN ANSCHLAGMITTELN Rundschlingen und Hebebänder sind in der Praxis vielfach anzutreffende Anschlagmittel. Deren Beliebtheit liegt sicherlich im geringen Eigengewicht und damit der problemlosen Handhabung begründet. Doch beim Einsatz von Rundschlingen und Hebebändern muss der Anwender einiges beachten. Wir haben für Sie wichtige Tipps zusammengestellt. Die Auswahl textiler Anschlagmittel erfordert eine detaillierte Vorabplanung des Hebevorgangs, denn die Eigenschaften der Last, die Art des Anschlags und äußere Einflussfaktoren haben einen großen Einfluss auf die Tragfähigkeit der Anschlagmittel und damit die Sicherheit der Anwendung. In der DIN EN 1492-1 sowie DIN EN 1492-2 ist eine einheitliche Farbcodierung von textilen Anschlagmitteln zu finden. Diese unterschiedlichen Farben geben auf den ersten Blick Auskunft über die entsprechende Tragfähigkeit. Alle Zwischengrößen der Hebebänder und Rundschlingen müssen mit einer deutlich unterscheidbaren Farbe gekennzeichnet werden. Gemäß DIN EN 1492-1 werden folgende Hebebandformen unterschieden: n Endloshebebänder respektive Rundschlingen, ein- bis zweilagig (Form A), n Schlaufenhebebänder mit verstärkten Schlaufen, ein- bis vierlagig (Form B), und n Schlaufenhebebänder mit Beschlagteilen (Form C) sowie mit durchsteckbaren Beschlagteilen, ein- bis vierlagig (Form Cr). In der DIN EN 1492-2 sind als Formen von Rundschlingen zum einen die Rundschlingen und zum anderen 1-, 2- sowie 4-Strang- Rundschlingengehänge (Rundschlingen mit Beschlagteilen) aufgeführt. Die Bandbreite, Banddicke und die Anzahl der Bandlagen ergeben die Tragfähigkeit des Anschlagmittels. Bandbreiten von 25 bis 450 mm sind normiert, breitere Hebebänder werden in Anlehnung an die Norm gefertigt. Eine Verdopplung der Bandlagen ergibt eine doppelt so hohe Tragfähigkeit bei gleicher Bandbreite. So besitzt z. B. ein einlagiges Hebeband mit einer Bandbreite von 60 mm eine Tragfähigkeit von einer Tonne. Ein zweilagiges Hebeband derselben Bandbreite verfügt über die doppelte Tragfähigkeit (zwei Tonnen), ein vierlagiges Hebeband damit über eine Tragfähigkeit von vier Tonnen. Am Markt finden sich standardmäßig vor allem zweilagige Hebebänder mit Schlaufen. In der 32 f+h 2021/09 www.foerdern-und-heben.de

Praxis gibt es allerdings Lastfälle, die in den bekannten Tragfähigkeitstabellen nur unzureichend beschrieben werden. Den damit verbundenen potenziellen Sicherheitsrisiken möchte die Evers GmbH aus Oberhausen entgegenwirken. Demzufolge bietet das Unternehmen eine unverbindliche Beratung und Berechnung der jeweils vorliegenden Anwendung unter Berücksichtigung der gegebenen Schwerpunkte von Last, Neigungswinkel und weiterer Parameter. ART DES ANSCHLAGS, ANSCHLAGFAKTOR UND NEIGUNGSWINKEL Gemäß DGUV-Regel 100-500, Kap. 2.8, Absatz 3.5.3 (ehem. BGR 500) dürfen grundsätzlich nur zwei Stränge eines textilen Anschlagmittels tragend gerechnet werden. Dies gilt nicht, wenn sichergestellt ist, dass sich die Last gleichmäßig auf weitere Stränge verteilt. Tipp: Mithilfe von Ausgleichswippen lässt sich die Gehänge-Tragfähigkeit verdoppeln. ■ Art des Anschlags: Man unterscheidet zwischen den Anschlagarten direkt, einfach umgelegt sowie geschnürt. ■ Anschlagfaktor M: Der Anschlagfaktor M ergibt sich aus der Art des Anschlags und dem Neigungswinkel β und beeinflusst die zulässige Tragfähigkeit maßgeblich. Dieser bezieht sich auf die symmetrische Belastung der eingesetzten Hebebänder. ■ Neigungswinkel β: Der Neigungswinkel des Anschlagmittels hat Einfluss auf den jeweiligen Anschlagfaktor und damit auch auf die zulässige Tragfähigkeit. Es wird zwischen den Neigungswinkeln 0, 0 bis 45 und 45 bis 60° unterschieden. Ein Neigungswinkel von mehr als 60° ist nicht zulässig. In der nachfolgenen Tabelle „Tragfähigkeiten bei Anschlagart direkt“ sind die entsprechenden Farbcodes aufgeführt. TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE Dieses Buch erleichtert durch eine möglichst anschauliche und anwendungsorientierte Darstellung der Zusammenhänge dem Leser den Zugang zu dem interessanten Fachgebiet der elektrohydraulischen Antriebe und Steuerungen, ohne allerdings auf die notwendigen physikalischen und mathematischen Grundlagen zu verzichten. Bitte bestellen Sie bei: Grundlagen elektrohydraulischer Antriebe und Steuerungen von Prof. Dr.-Ing. Siegfried Helduser 380 Seiten, zahlreiche Abbildungen, broschiert, ISBN 978-3-7830-0387-1 € 32,- (zzgl. Versandkosten) Im Online-Shop: vereinigte-fachverlage.de Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100 . E-Mail: vertrieb@vfmz.de Oder besuchen Sie unseren Shop im Internet: vereinigte-fachverlage.de WANN WERDEN HEBEBÄNDER UND WANN RUNDSCHLINGEN VERWENDET? Grundsätzlich profitiert der Anwender beim Einsatz von Rundschlingen und Hebebändern vom geringen Eigengewicht der Anschlagmittel sowie von der Möglichkeit, Lasten schonend anzuschlagen, auch ohne Anschlagpunkte verwenden zu müssen. Rundschlingen sind nicht für das Wenden von Lasten in der Anschlagart umgelegt geeignet. Für diese Aufgabe sollten stattdessen Hebebänder mit Schutzschlauch eingesetzt werden. Die textilen Anschlagmittel bestehen aus unterschiedlichen Chemiefasern. Rundschlingen sowie Hebebänder aus Polyester (blaues La- OUP_Buch_elektrohydraulische_Antriebe_90x130_2019_12.indd 1 04.12.2019 16:33:59 Quelle: Evers Tragfähigkeiten bei Anschlagart direkt Working Load Limit (WLL) Farbe 500 kg oliv 1 000 kg violett 2 000 kg grün 3 000 kg gelb 4 000 kg grau 5 000 kg rot 6 000 kg braun 8 000 kg blau >10 000 kg orange Weitere Tragfähigkeitstabellen der textilen Anschlagmittel je nach Art des Anschlags können Sie über den Link bit.ly/fuh_evers_uebersicht aufrufen. Eine entsprechende Belastungstabelle finden Sie unter: bit.ly/fuh_evers_tabelle Leichter getan als gesagt. Aluminium-Kransysteme von Schmalz haben Transportanhänger mit speziellen Leichtlaufrollen. Damit wird der innerbetriebliche Materialtransport schneller, leichter und ergonomischer. WWW.SCHMALZ.COM/KRANE T: +49 7443 2403-301 J. Schmalz GmbH · Johannes-Schmalz-Str. 1 · 72293 Glatten · schmalz@schmalz.com www.foerdern-und-heben.de f+h 2021/09 33