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f+h fördern und heben 9/2022

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f+h fördern und heben 9/2022

PRODUKTE UND SYSTEME

PRODUKTE UND SYSTEME MOTEK AKTUELL 02 03 Eine Verbesserung der Ergonomie war auch das Thema bei der Leiterplattenbestückung. „Hintergrund war“, so Kullmann, „dass wir pro Schicht circa 240 Handlingvorgänge haben, bei denen es darum geht, ein Werkstück mit einem Gewicht von etwa neun Kilogramm zu heben, zu tragen, zu drehen und abzusetzen. Das wurde bislang manuell gemacht. Wenn man sich vorstellt, dass ein Mitarbeiter 240 mal neun Kilogramm anhebt und platziert, dann ist das auf Dauer strapaziös. Daher suchten wir nach einer Lösung, welche die Ergonomie für die Werker verbessert und so ihrer Gesundheit zugutekommt.“ MINITEC MIT DEM BESTEN KONZEPT Um ergonomisch am Montagetisch arbeiten zu können und auch die Anbindung für das Löten kompatibel zu machen, wurde ein fahrbares Hilfsmittel benötigt, das unterschiedliche Höhen ausgleichen kann. Mit dieser Aufgabenstellung kontaktierte der Wallbox-Hersteller Firmen, mit denen man bereits in der Vergangenheit in anderen Projekten gute Erfahrungen gemacht hatte. Kullmann: „MiniTec ist ein Partner von Heidelberg, der uns werksweit schon viele Jahre mit seinem Profilsystem unterstützt und mit dem wir auch schon etliche Arbeitstische sowie ergonomische Hebeeinrichtungen am Arbeitsplatz umgesetzt haben. Es stand noch ein weiterer Anbieter zur Wahl, aufgrund des besseren Konzepts haben wir uns dann aber für MiniTec entschieden.“ Kullmann hatte konkrete Vorstellungen über die Zielsetzung. Die Konzepte und Vorschläge wurden dann mit MiniTec ausgetauscht und schließlich zur Realisierung gebracht. Für die spezifische Aufgabenstellung gab es kein Standardprodukt, vielmehr musste die Lösung neu entwickelt werden. INDIVIDUELL HÖHENVERSTELLBARER HUBWAGEN Hauptelement der Konstruktion ist eine programmierbare Hubsäule. Der Arbeitsprozess gestaltet sich heute so, dass der Werker zunächst an seinem Tisch einen Lötrahmen nach Vorgabe bestückt. Die entsprechenden Teile liegen in passender Griffweite vor ihm in Boxen in einem Wechselwagen bereit (auch beim Tisch selbst wurde auf Ergonomie geachtet). Der Tisch hat eine ERGONOMIE IST EIN BEDEUTENDES THEMA FÜR DEN ARBEITSSCHUTZ Einfahrschneise, in der sich das fahrbare Hubgerät mit dem Lötrahmen befindet; es bildet dabei eine Ebene zum übrigen Arbeitsbereich. Ist der Lötrahmen bestückt, muss er auf der anderen Seite des Arbeitsbereichs auf ein Fördersystem positioniert werden. Mithilfe dieses Fördersystems gelangt der Lötrahmen zur Lötanlage. Der Übergabepunkt am Fördersystem ist fix und in der Höhe nicht veränderbar. Je nachdem, wie hoch der Werker seinen Arbeitstisch inklusive des Hubwagens eingestellt hat, kann der Höhenunterschied zur Übergabestelle bis zu 15 cm betragen. Daher verfügt der Hubwagen über einen individuell für den Mitarbeiter programmierten Höhenausgleich (die Einstellungen werden über eine Teach-Funktion hinterlegt), der sich per Tastendruck auslösen lässt. Der Mitarbeiter macht entsprechend auf dem Weg zur Übergabestelle den Höhenausgleich über eine Taste und übergibt dort die bestückte Platine an das Fördersystem. Anschließend übernimmt der Werker vom Fördersystem eine fertig gelötete Baugruppe, fährt mit dieser den Hubwagen zum Arbeitstisch zurück und macht auf dem Weg dahin wieder den Höhenausgleich zum Arbeitstisch. QUALITÄTSPRÜFUNG INTEGRIERT Bevor der Hubwagen nach einer Bestückung zur Förderanlage gefahren wird, findet zunächst eine automatische Qualitätskontrolle statt. Dazu befindet sich über dem Tisch eine Kamera, die nach der Bestückung das Soll mit dem Ist vergleicht. Solange die Prüfung läuft, wird der Wagen elektromagnetisch festgehalten. Stellt die Kamera einen Fehler fest, muss der Werker diesen korrigieren und anschließend die Prüfung erneut starten. Erst wenn die Kontrolle der Baugruppe „Pass“ ist, also keine Fehler mehr aufweist, löst sich der Magnet vom Wagen, sodass dieser heraus- 48 f+h 2022/09 www.foerdern-und-heben.de

MOTEK AKTUELL PRODUKTE UND SYSTEME 04 02+03 Der Hubwagen lässt sich passgenau in den Arbeitstisch einschieben und per Tastendruck der Tischhöhe anpassen 04 Zum Andocken an der Förderanlage lässt sich der Hubwagen auf deren Niveau bringen gefahren werden kann. Solange die Prüfung zu einem negativen Ergebnis führt, bleibt der Wagen verriegelt. Der Tisch selbst basiert ebenfalls auf dem Profilbaukasten von MiniTec und wurde bei Heidelberg in der eigenen Betriebsmittel- Werkstatt entwickelt und realisiert. Das Unternehmen verfügt aufgrund des langjährigen Einsatzes des Profilsystems über drei Mitarbeiter mit entsprechender Erfahrung, die solche Betriebsmittel selbst bauen. ZIEL ERREICHT Kullmann ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Die Belastung der Mitarbeiter ließ sich mithilfe der Lösung verringern. Die Entwicklungsphase hat zwar viel Zeit in Anspruch genommen, aber der Hubwagen funktioniert, und so wie er momentan im Einsatz ist, kann ich sagen: er ist gelungen. Auch die Zusammenarbeit mit MiniTec war gewohnt gut. Wir tauschten uns regelmäßig aus, und die von uns gestellten Anforderungen wurden perfekt umgesetzt.“ Übrigens: Auch auf dem MiniTec-Firmengelände in Schönenberg-Kübelberg ist eine Ladestation von Heidelberg installiert – als kostenloser Service für Besucher. Fotos: MiniTec www.minitec.de | wallbox.heidelberg.com Halle 3, Stand 3115 NOW ALSO AVAILABLE IN ENGLISH Vollständig überarbeitet! Die Berechnung und Gestaltung von Wälzlagern erreicht eine neue Ära Wälzlagerpraxis Das Standardwerk für Konstrukteure und Studenten in der 5. Auflage. Jetzt bestellen unter shop.vereinigte-fachverlage.de