PERSPEKTIVEN n Dreidimensionale Erfassung des Umfelds des Fahrzeugs sowie der kompletten Einsatzumgebung aller Fahrzeuge, n Fusion von stationären sowie fahrzeugeigenen Sensoren der kompletten Flotte, n Datenreduktion, n leistungsstarke und latenzfreie Datenübertragung sowie n Erkennung und Klassifizierung von Objekten und deren Bewegungsvektoren (Ort, Abmessungen, Richtung der Geschwindigkeit und Beschleunigung) und n Aufbau einer Weltkopie, wahlweise in einzelnen Fahrzeugen oder aber stationär für Fahrzeugflotten. Aber wer übernimmt diese anspruchsvolle Aufgabe? Die Sensorhersteller werden das vermutlich nicht können oder wollen, genauso wenig die Hersteller der Roboter oder die Programmierer der Flottenmanager. Es scheint, als ob hier eine neue Gruppe von Software-Unternehmen einsteigen muss, die als Bindeglied zwischen den Sensor- und den Fahrzeugherstellern fungiert. WILLKOMMEN WELTKOPIE Die Daten von stationärer und fahrzeugeigener Sensorik werden gemeinsam verwendet, um eine Weltkopie zu erzeugen. Objekte werden beschrieben durch ihren Ort sowie ihre Bewegungsvektoren (Geschwindigkeit und Beschleunigung). Die Weltkopie muss dynamisch sein und wird ständig durch die Daten der stationären Sensoren und denen der fahrenden Fahrzeuge aktualisiert. Der Umgang mit lernenden, nicht binären Prozessen wird so ermöglicht. Die Verortung dieser Aufgaben geschieht entsprechend eingangs erwähnter Einteilung der mobilen Roboter, also zentral für Flotten und mobil für allein agierende Roboter. Die heutigen Standardfunktionen einer Leitsteuerung werden von der Weltkopie maßgeblich gestärkt. Die Generierung, Aktualisierung und Bereitstellung eines 3D- Modells der Einsatzumgebung wird eine neue Dimension der Modellpflege ermöglichen. Wir werden eine Visualisierung des 3D-Modells mit allen Bewegungsvektoren aus verschiedenen Sichten bekommen, so zum Beispiel: von oben, also aus der Vogelperspektive sowie aus der Sicht einzelner Fahrzeuge und aus der Sicht von Lastübergabepunkten. Der Anwender kann sich auf neue Szenariomanager freuen, die dabei helfen, Situationen und Zustände der Fahrzeuge einzuschätzen. Beispiele: Personen im Bereich von Tordurchfahrten oder Engstellen, um die Durchfahrt von automatischen oder manuell betriebenen Fahrzeugen situationsangepasst flexibel zu reglementieren. Darüber hinaus lassen sich Geschwindigkeit und Abstände bei der Vorbeifahrt an Personen oder Personengruppen reglementieren. Ein neues „Ordnungsamt“ übernimmt die Statuserfassung von Wegen, Flächen und den Fahrzeug-Haltepositionen sowie entsprechender Aktionen. So lassen sich zum Beispiel Meldungen erzeugen oder Bereiche respektive Strecken vorübergehend sperren. Das Ordnungsamt kann auch den Zustand von Abstellplätzen und Blocklagern melden, um den virtuellen Zustand einer Blocklagerverwaltung zu verifizieren. Weitere Beispiele für die Möglichkeiten des Ordnungsamts: Feststellen und Melden von falsch abgestellten Paletten oder Staplern oder bemerken, dass ein Stapler „fehlt“. Ein Verkehrsleitsystem, das diese neuen Chancen nutzt, wird einen maximal effizienten Verkehrsfluss ermöglichen. Interessant ist, dass diese Vision einer Renaissance des 1. Gebots der FTS-Planung gleichkommt, was da heißt: Nutze das FTS als ein Organisationsmittel! FAZIT Die hier beschriebenen Veränderungen werden kommen, es ist nur eine Frage der Zeit. Denn der Aufwand, der betrieben werden muss, um den Nutzen zu generieren ist hoch. Die Anforderungen an Hardware und Datenübertragung sind enorm. Die Kosten für die Realisierung dieser Vision sind erheblich. Allerdings ist eine Entwicklung in kleinen Schritten möglich. Stationäre und mobile Sensoren arbeiten einer Weltkopie zu. Darüber hinaus müssen technische Regelwerke angepasst werden. Heute gibt es bereits die DIN IEC/TS 62998. Die neue Welt hilft bei Akzeptanzproblemen im Mischbetrieb und erhöht die Effizienz und Verfügbarkeit. Die AMR benötigen diese Veränderungen am meisten. In öffentlich zugänglichen Bereichen und im Außenbereich liegen die Vorteile auf der Hand. Freuen wir uns auf die Zukunft! Autoren: Thomas Albrecht, Leiter Fahrerlose Transportsysteme (FTS) beim Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, Dortmund, und Dr. Günter Ullrich, Leiter des VDI-Fachausschusses FTS und des Forum-FTS, Voerde Fotos: Autoren www.forum-fts.com 32 f+h FOKUS KMU 2024 www.foerdern-und-heben.de
MARKTPLATZ STILL ENTWICKELT DIGITALES SERVICEKONZEPT FÜR FAHRERLOSE TRANSPORTSYSTEME Das Unternehmen Still baut sein Servicekonzept aus und macht schnellen und flexiblen Vor-Ort-Service künftig auch für automatisierte Fahrzeuge möglich. Dazu tragen neben dem flächendeckenden Servicenetz und den Servicetechnikern in erster Linie ein neues, digitales Servicekonzept und der Einsatz standardisierter Komponenten bei. Die Basis des Konzepts liegt in der Industrialisierung der Komponenten und Serviceprozesse. Dies ermöglicht für automatisierte Fahrzeuge ein Handling, das mit dem von Serienfahrzeugen vergleichbar ist. Aufgrund der Standardisierung von Komponenten und Produktion lassen sich diverse Ersatzteile über das zentrale Ersatzteillager des Unternehmens bestellen. Für jedes automatisierte Fahrzeug wird ein digitaler Zwilling in der firmeneigenen Cloud erstellt. Wird bei einer Störung der Austausch von Komponenten mit Software nötig, können die Servicetechniker neue Hardware mit einem Back-up aus der Cloud konfigurieren und direkt vor Ort einbauen. Das digitale Servicekonzept der automatisierten Produkte ist in das unternehmensinterne Qualitätssicherungstool integriert. So fließen Serviceerfahrungen der Betreiber in den kontinuierlichen Produktoptimierungsprozess ein. www.still.de SCHRITTWEISE TRANSFORMATION ZUR AUTONOMEN INTRALOGISTIK Alle Routenzüge (AT-Serie) des Unternehmens 4am eignen sich für den autonomen und manuellen Betrieb. Der autonome Modus sorgt bei regelmäßigem und gleichbleibendem Betrieb für Effizienz. Bei kurzfristig geänderten Parametern oder spontanen Routenanpassungen lassen sich mit der Umstellung auf den manuellen Betrieb die Prozesse aufrechthalten. Die Lösungen des Herstellers lassen sich nahtlos an vorhandene Flottenmanagementsysteme (VDA 5050) und weitere betreiberspezifische Softwarearchitekturen anbinden. www.4am-robotics.com ANZEIGE VIASTORE SYSTEMS – GENERALUNTERNEHMER/SYSTEMINTEGRATOR ALLES AUS EINER HAND Viastore ist Ihr kompetenter Partner für automatische Lager-Systeme, intelligente Materialflüsse, effiziente Prozesse und zuverlässigen Service. INTRALOGISTIK-SYSTEME Als erfahrener Systemintegrator planen, realisieren und modernisieren wir schlüsselfertige automatische Lager- und Materialfluss-Systeme – vom automatischen Palettenlager bis zum hochkomplexen Distributionszentrum, vom automatischen Kleinteilelager bis zum Tiefkühllager. Wir sorgen dafür, dass Sie Ihre Logistikkosten nachhaltig senken können. INTRALOGISTIK-SOFTWARE Unser Warehouse Management System viadat verwaltet, steuert und optimiert Ihre gesamten Abläufe im Lager. viadat ist für kleine Lager mit geringem Durchsatz ebenso geeignet wie für Distributionszentren und Hochleistungsanlagen mit mehreren hunderttausend Orderlines am Tag und ist voll skalierbar. INTRALOGISTIK-SERVICES Damit Sie die Vorteile Ihrer Intralogistik zuverlässig nutzen können, bieten wir ein auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes umfangreiches Service-Portfolio. Mit Vor-Ort-Service und Wartung, Residential-Services, Anlagenüberwachung und Condition Monitoring, Ersatzteil-Service und maßgeschneiderten Schulungen sichern wir langfristig die Verfügbarkeit Ihrer Lieferfähigkeit UNTERNEHMEN viastore SYSTEMS GmbH Magirusstr. 13 70469 Stuttgart Telefon: +49 711 9818-0 E-Mail: info@viastore.com Internet: www.viastore.com www.foerdern-und-heben.de f+h FOKUS KMU 2024 33
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