ROBOTIK „ROBSHARING“ IM LAGER KMU PROFITIEREN VON 3PL-KOMPETENZ Third-Party-Logistics-Anbieter oder kurz 3PL-Anbieter bringen durch Robotik mehr Automatisierung in ihre Shared Logistics Center. Nutznießer sind die Kunden, von denen viele zu den kleinen oder mittleren Unternehmen (KMU) zählen. Für KMU realisieren die 3PL einen Logistikstandard, wie man ihn früher nur bei den großen Playern erwartet hat. Noch vor wenigen Jahren hat manch ein Logistikverantwortlicher von kleinen oder mittleren Unternehmen (KMU) behauptet: Ein Robotiklager komme für sie nicht infrage, das sei nur etwas für die großen Player. Ein hoher Grad an Automatisierung sei zwar wünschenswert, man könne ihn sich als KMU aber schlichtweg nicht leisten. Ob diese Einschätzung damals sachlich korrekt gewesen ist, sei dahingestellt. Im Jahre 2024 ist sie definitiv nicht mehr zeitgemäß. Im Zeitalter der Digitalisierung überdenken immer mehr KMU ihre Einstellung zu Robotern im Lager. Die Frage lautet heute nicht mehr, ob man sich Robotik und Automatisierung leisten kann. Die Frage ist vielmehr: Wie lange kann man es sich leisten, darauf zu verzichten? Das hartnäckige Festhalten an manuellen und behäbigen Prozessen aus dem letzten Jahrhundert wird immer teurer. Allein schon vor dem Hintergrund, weil man mehr Platz und mehr Arbeitskräfte als nötig braucht. Wer dann noch den Atem eines 36 f+h FOKUS KMU 2024 www.foerdern-und-heben.de
ROBOTIK preisaggressiven Wettbewerbers im Nacken spürt (und bei wem ist das nicht der Fall?), hat auf lange Sicht schlechte Karten. Ein gangbarer Weg zu mehr Robotik und Automatisierung ist den KMU längst vorgezeichnet. Er mündet in ein Shared Logistics Center. Deren Betreiber nennt man Kontraktlogistiker oder auch 3PL – Third Party Logistics: Die eine Partei heißt „Hersteller/Handel“, die „Endverbraucher“ bilden die zweite Partei und dazwischen als dritte Instanz: der Logistikdienstleister, der mehr vermag, als Behälter und Paletten hin und her zu transportieren. 3PL sind darauf spezialisiert, für mehrere Kunden gleichzeitig am gleichen Standort Prozessoptimierung zu betreiben. Dadurch erhalten eher kleine Unternehmen den Zugriff auf eine Logistikinfrastruktur, wie sie bei großen Herstellern und Händlern gang und gäbe ist. Während diese „Großen“ ihr eigenes Equipment für das eigene Lager anschaffen und es wie den Privat-Pkw exklusiv für sich nutzen, setzen KMU immer öfter auf das, was sich als „RobSharing“ bezeichnen lässt: Man teilt sich Kommissionierroboter und die andere Ausstattung. Wie beim Carsharing hat man Zugriff auf moderne Technik, braucht sich nicht um Wartung, TÜV und Neuanschaffung zu kümmern und hat dennoch den vollen Nutzen. NUTZEN 1: WENN SICH DAS GESCHÄFTSMODELL ÄNDERT Ob bescheidenes KMU oder marktführender Globalplayer: Oft geht es nicht allein darum, linear zu wachsen. Manche wollen, manche müssen den großen Schwenk vollziehen: vom klassischen Einzelhändler zum E-Commerce-Akteur. Oder vom B2B- Spezialisten zum aufstrebenden Newcomer auf dem Endverbrauchermarkt – sei es im Online- oder Präsenzhandel. Wenn sich solche Schritte anbieten oder gar aufdrängen, darf das nicht am Logistikbudget scheitern. Führende 3PL-Anbieter unterstützen das Justieren an der Vertriebsstrategie ihrer Kunden DAS EWIGE NEIN ZUR ROBOTIK IST AUF DAUER TEURER ALS DAS BEHERZTE JA 3PL eröffnen ihren Kunden den Zugang zu Automation und Robotik auf höchstem Niveau Mit anderen Worten: Benötigt das KMU zum Beispiel mehr Skypod-Roboter für das Kommissionieren, ergänzt Ceva das bestehende System innerhalb weniger Minuten um die erforderliche Anzahl autonomer „Arbeitskräfte“. Wem sich der Nutzen einer solchen Flexibilität nicht sofort erschließt, der frage in seinem Personalbüro nach, ob es auf die Schnelle zwei bis drei qualifizierte Arbeitskräfte anheuern kann, die schon morgen den Dienst antreten. In der Robotik-Welt funktioniert das. NUTZEN 3: WENN LOGISTISCHE INNOVATIONSKRAFT GEFRAGT IST Ceva steht als klassisches Beispiel dafür, wie man seine Innovationskultur nutzt, um zeitgemäße Lösungen für eine reaktionsschnelle Logistik zu etablieren. Das erklärte Ziel der meisten 3PL besteht darin, die Kunden der Kunden – das sind im Allgemeinen anspruchsvolle Endverbraucher – kontinuierlich besser zu bedienen. Das Skypod-System trägt dazu bei, dass die infrastrukturellen Rahmenbedingungen des 3PL diesen Verbesserungsprozess ermöglichen und fördern. Für ein KMU bedeutet das nichts anderes als das Versprechen, dass sein 3PL allein schon aus innerer Motivation heraus stets bestrebt ist, seine eigene Hard- und Software zu aktualisieren und zu optimieren. und machen jede Veränderung mit. Und sie bilden sie auch im Warehouse Execution System (WES) ab. Dabei kommt es dem KMU zugute, wenn sein 3PL Erfahrungen mit vergleichbaren Projekten einbringt. NUTZEN 2: WENN KURZ- ODER LANGFRISTIG MEHR LEISTUNG GEFRAGT IST Jeder Logistikverantwortliche in einem KMU kennt diese Fragen: Welche Basiskapazitäten brauchen wir heute, welche in einem Jahr – und wann müssen wir zwischendurch Spitzen bewältigen? Wohl dem, der bei seiner Planung nicht auf sich allein gestellt ist, sondern sich auf die Flexibilität von externen Partnern verlassen kann. Zum Beispiel auf den Logistikdienstleister Ceva, der zur CMA CGM Group gehört. Dieser 3PL hat im Jahr 2023 zwei Standorte in den Niederlanden mit Unterstützung von Exotec erweitert. Die vollständig skalierbare Lösung erleichtert das Hinzufügen von Robotern, Kommissionierstationen oder Behältern. Ceva kann schnell auf veränderte Marktbedingungen oder das Wachstum seiner Kunden reagieren und ihr Lager vergrößern oder auch verkleinern. FAZIT Der zuvor erwähnte Aspekt der „reaktionsschnellen Logistik“ ist von hoher Bedeutung. Besagte Reaktionsgeschwindigkeit ist kein Selbstzweck, sondern das Ergebnis dessen, was man bei Ceva unter Kundenorientierung versteht: KMU können nur bestehen, wenn sie mindestens so schnell und verlässlich agieren wie die ganz Großen. Das verlangt ihnen eine enorme Logistikkompetenz ab. Allein sind sie vielfach nicht in der Lage, das erforderliche Equipment und die unverzichtbare Manpower für diese Kompetenz zu finanzieren. Auch vermögen sie es kaum, ihre Prozesse aus eigener Kraft permanent den wechselnden Anforderungen anzupassen. Daher lohnt sich für KMU die Zusammenarbeit mit versierten 3PL. Denn die können genau das. Autor: Andreas Stöckl, eVP Sales Zentraleuropa, Exotec Deutschland GmbH, Landshut Fotos: Exotec www.exotec.com/de www.foerdern-und-heben.de f+h FOKUS KMU 2024 37
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