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f+h fördern und heben KMU/2025

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AUTOMATISIERUNG IN DER

AUTOMATISIERUNG IN DER INTRALOGISTIKGELINGT ÜBER NUTZUNGSBASIERTE MODELLEDIGITALE LAGER SENKEN KOSTENUND ENTLASTEN FACHKRÄFTEDeutsche Logistikunternehmen investieren Milliarden in globale Lieferketten.Innerbetrieblich dominieren jedoch weiterhin analoge Prozesse: handschriftlicheListen, manuelle Steuerung und isolierte IT-Systeme prägen den Arbeitsalltag. Dabeistehen längst Technologien bereit, die Effizienz steigern und Mitarbeiter entlastenkönnten. Der Fachkräftemangel verstärkt den Handlungsdruck zusätzlich.Automatisierung wird zur Sicherstellung der Betriebsfähigkeit unerlässlich. HoheInvestitionskosten und fehlende Kapazitäten verhindern jedoch oft die Umsetzung.Nutzungsbasierte Modelle wie „Automation-as-a-Service“ bieten einen Ausweg.Unternehmen zahlen für definierte Logistikleistungen statt für Technologie.Das senkt Einstiegshürden und ermöglicht skalierbare Automatisierung.18 f+h FOKUS KMU 2025 www.foerdern-und-heben.de

AUTOMATION-AS-A-SERVICEDie Logistikbranche steht vor einem tiefgreifenden Wandel.Während globale Lieferketten zunehmend digitalvernetzt und optimiert sind, bleiben innerbetrieblicheAbläufe – vor allem in der Intralogistik – in vielen Unternehmenerstaunlich analog. Handschriftliche Kommissionierlisten,manuell gesteuerte Flurförderzeuge und isolierte IT-Systemeohne durchgängige Datenverfügbarkeit prägen nach wie vor denAlltag.Dabei sind die technologischen Voraussetzungen für einenechten Entwicklungssprung längst vorhanden: Autonome Transportsysteme,intelligente Sensorik und datenbasierte Prozesssteuerungkönnten die Effizienz steigern und das Personal spürbarentlasten – wenn ihr Einsatz einfacher zugänglich wäre.Gleichzeitig wächst die Branche weiter: Mit einem prognostiziertenBranchenumsatz von rund 331 Milliarden Euro im Jahr2024 hat die deutsche Logistikwirtschaft ihre Bedeutung als zentralerWachstumsmotor erneut unterstrichen – und sie wächst seitJahren kontinuierlich [1], [2]. In einem derart dynamischen Marktist Automatisierung längst nicht mehr nur eine Zukunftsvision,sondern ein betriebswirtschaftlich und strategisch entscheidenderErfolgsfaktor, um mit dem Tempo der Entwicklung Schritt zuhalten.FACHKRÄFTEMANGEL ALSAUTOMATISIERUNGSTREIBERAUTOMATION-AS-A-SERVICEMACHT INTRALOGISTIK-AUTO-MATISIERUNG BEZAHLBAREin zusätzlicher, immer stärker spürbarer Handlungsdruck entstehtdurch den Fachkräftemangel, der die Intralogistik besondershart trifft: Gabelstaplerfahrer, Kommissionierer oder Bedienpersonalfür Lagertechnik sind vielerorts nur schwer zu finden.Automatisierung wird dadurch nicht nur zur Effizienzsteigerung,sondern zur Sicherstellung der Betriebsfähigkeit unerlässlich.Gleichzeitig scheitert die Umsetzung in der Praxis häufig an hohenInvestitionshürden oder fehlenden internen Kapazitäten:Selbst wenn Projekte technisch umsetzbar wären, fehlen oft diepersonellen Ressourcen im Management oder das Know-how,um Potenziale zu erkennen und geeignete Maßnahmen auf denWeg zu bringen. Um diesem zunehmenden Druck zu begegnen,rücken konkrete Technologien und digital gestützte Automatisierungsansätzestärker in den Fokus.VON INSELLÖSUNGEN ZUR VERNETZTENTECHNOLOGIEARCHITEKTURDer Markt hält heute eine Vielzahl leistungsfähiger Lösungen bereit:Fahrerlose Transportsysteme (FTS) optimieren den innerbetrieblichenMaterialfluss, Pickroboter automatisieren Teile derKommissionierung, KI-gestützte Systeme verbessern Bedarfsplanungund Routenoptimierung. Auch Retrofit-Konzepte und modulareAutomatisierungslösungen ermöglichen es, bestehendeInfrastrukturen schrittweise zu modernisieren und zukunftsfähigzu gestalten.Entscheidend ist jedoch nicht nur der Einsatz einzelner Technologien,sondern ihr Zusammenspiel entlang der kompletten SupplyChain. Dafür müssen alle beteiligten Akteure mitziehen – technologischwie organisatorisch. Künftig wird sich die Auswahl vonGeschäftspartnern verstärkt daran orientieren, wie gut sie sich digitalintegrieren lassen. Nur wenn Daten an Schnittstellen nahtlosfließen, lassen sich Warenströme in Echtzeit effizient steuern. Ohneeine tragfähige, integrierte Technologiearchitektur bleibt dasvolle Potenzial digital gesteuerter Intralogistik ungenutzt.AUTOMATION-AS-A-SERVICE: NUTZEN STATTBESITZENEin innovativer Ansatz zur Umsetzung von Automatisierungslösungenist das Prinzip „Automation-as-a-Service“. Dabei stehennicht mehr Besitz und Anschaffung einzelner Anlagen im Vordergrund,sondern die nutzungsbasierte Inanspruchnahme einerdefinierten Logistikleistung. Unternehmen bezahlen nicht für dieTechnologie selbst, sondern für deren operative Wirkung – etwain Form abgewickelter Transport-, Lager- oder Kommissionierprozesse.Ein spezialisierter Fulfillment-Partner wie CHG-Meridian unterstütztim Rahmen dieses Modells bei Aufgaben wie der Bedarfs-und Potenzialanalyse, der Planung und Auswahl geeigneterTechnologien und übernimmt deren Finanzierung und dasLifecycle-Management. Der Technologieanbieter stellt die erforderlicheHardware bereit und verantwortet Betrieb, Wartung undtechnische Verfügbarkeit.Das Modell reduziert die Investitionshürden signifikant undschafft die Voraussetzungen für einen skalierbaren Einstieg in dieAutomatisierung – ohne hohe Anfangskosten und mit verringertemRisiko. Im Idealfall trägt sich die Lösung über die Einsparungen,die sie im laufenden Betrieb generiert – „Pay as you earn“.Unternehmen erhalten so Zugang zu moderner Technologie, ohneihre Liquidität zu belasten oder langfristig Kapital zu binden.Damit wird nicht nur der Einstieg in die Automatisierung erleichtert,es entsteht auch die notwendige Grundlage für skalierbareund zukunftsfähige Infrastrukturen.SKALIERBARKEIT ALS ERFOLGSFAKTOR INDYNAMISCHEN MÄRKTENVor allem in dynamischen Märkten ist es entscheidend, Automatisierungslösungenanpassen zu können. Skalierbarkeit bedeutetnicht nur erweiterbare Technik, sondern auch flexible Ressourcenallokation,zum Beispiel durch Upgrades, Zusatzfunktionenoder zeitlich begrenzte Erweiterungen. Externe Partner könnendabei helfen, technische Ausbaustufen planbar zu machen undsicher umzusetzen. Die entscheidende Frage lautet dabei oft: Wieschnell lassen sich neue Module integrieren, ohne bestehendeProzesse zu stören? Hier kommt es auf saubere Vorplanung undeine enge Abstimmung zwischen Betreiber, Technologieanbieterund Finanzierungspartner an.RETROFIT ODER NEUANLAGE:WAS LOHNT SICH WANN?Die Frage nach Retrofit oder Neubau hängt stark vom Zustandund der Skalierbarkeit bestehender Systeme ab. In vielen Fällenkann eine Nachrüstung sinnvoll sein – etwa durch Sensorik, softwaregestützteSteuerung oder teilautonome Fahrzeuge. Wenn jedochProzesse grundsätzlich neu gedacht werden müssen, kannein kompletter Neuansatz wirtschaftlicher sein. Eine sorgfältigeWirtschaftlichkeitsanalyse bildet hier die Entscheidungsgrundlage.Unternehmen, die mit Retrofit-Lösungen starten, sollten langfristigeSkalierbarkeit dennoch mitdenken – etwa durch offeneSchnittstellen oder modulare Erweiterungsoptionen.PRAXISBEISPIEL: AUTOMATISIERUNG EINESLAGERBEREICHS IN DER INDUSTRIEDenken wir an ein mittelständisches Produktionsunternehmen,das ein zentrales Warenlager mit hohem Umschlag betreibt. Diewww.foerdern-und-heben.de f+h FOKUS KMU 2025 19