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f+h fördern und heben KMU/2025

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RETROFITWIE RETROFITTING

RETROFITWIE RETROFITTING DIE DENKWEISE IN DER AUTOMATISIERUNG VERÄNDERTINTELLIGENTE EVOLUTION STATTTEURER REVOLUTIONFür viele kleine und mittlere Unternehmen(KMU) ist ein kompletter Austausch ihrerAutomatisierungslösungen weder wirtschaftlichnoch organisatorisch tragbar. Retrofitting bieteteine Alternative: Statt bestehende Anlagen zuersetzen, werden sie gezielt modernisiert. Dassenkt Risiken, spart Ressourcen und ermöglichteine schrittweise Digitalisierung. Wichtig sinddabei eine klare Zieldefinition, eine fundierteBestandsaufnahme und die kompetenteBegleitung durch erfahrene Fachpartner. So lässtsich Automatisierung evolutionär umsetzen– effizient, realistisch und anschlussfähig.fähigkeit. Darüber hinaus eröffnet Retrofit die Möglichkeit,durch den Einsatz smarter Technologien zusätzliche Potenzialezu erschließen: Moderne Sensorik erlaubt eine präzisere Prozessüberwachung,intelligente Steuerungssysteme steigern dieTransparenz, und mithilfe energieeffizienter Antriebstechniklassen sich deutliche Einsparungen realisieren. Diese Erweiterungenund Verbesserungen finden modular statt – ohne tiefgreifendeEingriffe in bestehende Strukturen und in der Regelohne längere Betriebsunterbrechungen.Retrofitting eröffnet KMU einen evolutionären Weg in dieAutomatisierung: Schritt für Schritt, planbar und finanziellüberschaubar. Diese Herangehensweise reduziert nicht nur Investitionsrisiken,sondern ermöglicht auch eine nahtlose Integrationin bestehende Abläufe – ein Vorteil in einem Umfeld, indem Flexibilität und Anpassungsfähigkeit über den Unternehmenserfolgentscheiden. Vor allem wenn das Retrofit im laufendenBetrieb umgesetzt wird, sind jedoch eine sorgfältige Planungund ein professionelles Projektmanagement unerlässlich,um Störungen zu minimieren und den Erfolg der Maßnahmesicherzustellen.„Hilfe, meine Automatisierungstechnik ist nicht mehr zeitgemäß– und jetzt?“ Mit dieser Frage sehen sich derzeit viele kleine undmittlere Unternehmen (KMU) konfrontiert. Die Anforderungenan moderne Logistikprozesse steigen kontinuierlich: kürzereDurchlaufzeiten, höhere Prozesssicherheit, bessere Nachverfolgbarkeitund nahtlose Systemintegration sind längst keine Zukunftsthemenmehr, sondern betriebliche Realität. Gleichzeitiggeraten bestehende Automatisierungslösungen zunehmend unterDruck – sei es durch veraltete Steuerungstechnik, mangelndeVernetzung oder begrenzte Flexibilität.Ein kompletter Austausch der vorhandenen Systeme erscheintvielen Unternehmen jedoch weder wirtschaftlich noch organisatorischrealisierbar. Die hohen Investitionskosten, die Unsicherheitim Projektverlauf und die drohenden Betriebsunterbrechungenmachen diesen Schritt zu einem schwer kalkulierbaren Risiko.Hinzu kommt ein verbreitetes Missverständnis: Dass sinnvolleModernisierung zwangsläufig einen vollständigen Neubauerfordere – technologisch, strukturell und finanziell.EINE PRAGMATISCHE ANTWORT AUF AKTUELLEHERAUSFORDERUNGENDabei zeigt die Realität längst, dass es auch anders geht – praxisnäher,wirtschaftlicher und risikobewusster. Ein geeigneter Ansatzfür den Mittelstand ist das Retrofitting, also die gezielte Modernisierungbestehender Anlagen durch den Einsatz neuerSoft- oder Hardware. Dabei werden bestehende Automatisierungsanlagennicht ersetzt, sondern gezielt modernisiert – mitdem vorrangigen Ziel, ihre Funktionalität zu sichern und auf denaktuellen Stand der Technik zu bringen. Retrofit bedeutet zunächst,die Anlage so aufzurüsten, dass sie mindestens dieselbeLeistung, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit wie zuvor erbringt –oft mit höherer Betriebssicherheit und verbesserter Wartungs-38 f+h FOKUS KMU 2025 www.foerdern-und-heben.de

RETROFITÜBERWINDUNG VERALTETER DENKWEISENEines der größten Hindernisse auf dem Weg zur Automatisierungist jedoch die tief verwurzelte Vorstellung, es handle sichdabei zwangsläufig um tiefgreifende, teure Umbrüche. Genauan diesem Punkt setzt das Retrofitting an: Es bietet einen alternativenDenkansatz, der Automatisierung nicht als disruptivenEinschnitt, sondern als kontinuierlichen Verbesserungsprozessbegreift. Für KMU bedeutet das konkret: Sie können mit vergleichbarweniger Mitteln erste Erfahrungen sammeln, Technologiepotenzialetesten und ihr Wissen intern aufbauen – ohnegleich das komplette Logistiksystem auf den Kopf stellen zumüssen.TECHNOLOGISCHE VIELFALT ALS CHANCEBEGREIFENDie technologische Entwicklung schreitet rasant voran – voncloudbasierten Steuerungslösungen über maschinelles Lernenbis hin zu digitaler Zwillingstechnologie. Für viele KMU ist es jedochschwer, in dieser Vielfalt den Überblick zu behalten. Oftfehlt es an Zeit, Know-how und personellen Ressourcen, um diepassende Lösung für die eigenen Anforderungen zu identifizierenund umzusetzen.Genau hier kommen spezialisierte Berater ins Spiel: Mit tiefemBranchenverständnis, methodischer Analyse und praxiserprobtenKonzepten entwickeln sie individuelle Automatisierungsstrategien,die technisch realisierbar und wirtschaftlich tragfähigsind. Der Fokus liegt dabei nicht auf theoretischer Machbarkeit,sondern auf konkretem Mehrwert: messbare Effizienzgewinne,geringere Betriebskosten und mehr Zukunftssicherheit.ERFOLGSFAKTOREN: ZIELDEFINITION UNDFUNDIERTE ANALYSEDoch wie gelingt der Einstieg in ein Retrofit-Projekt? Ausschlaggebendist zunächst eine klare Zielsetzung: Welche Prozesse sollenverbessert, welche Engpässe beseitigt und welche Kennzahlengezielt optimiert werden? Ebenso wichtig ist eine realistischeBestandsaufnahme: Wie ist der Zustand der bestehenden Anlagen,wo liegen Schwächen und wo ungenutzte Potenziale? EinRetrofit lohnt sich in erster Linie dann, wenn häufige Ausfälle,hohe Wartungskosten oder fehlende Ersatzteile den Betrieb stören,die Software zentrale Funktionen nicht unterstützt oder Prozessenicht mehr den Qualitäts- und Effizienzerwartungen entsprechen.Nur mit diesen Grundlagen lassen sich sinnvolle Investitionentätigen – und diese auch intern wie extern überzeugend begründen.Eine methodisch fundierte Beratung unterstützt dabei nichtRETROFITTING ERÖFFNET KMUEINEN EVOLUTIONÄREN WEG INDIE AUTOMATISIERUNGnur die Auswahl passender Technologien, sondern auch die Risikobewertungund Kosten-Nutzen-Abwägung. FehlerhafteSchnittstellen, unerwartete Wechselwirkungen zwischen altenund neuen Komponenten oder unterschätzte Umstellungszeitenkönnen hier schnell teuer werden – erfahrene Experten erkennendiese Risiken frühzeitig und entwickeln geeignete Gegenmaßnahmen.RETROFITTING ALS WEGBEREITER FÜRDIGITALISIERUNG UND NACHHALTIGKEITModerne Automatisierungslösungen gehen heute weit überklassische Prozessoptimierungen hinaus. Durch das Nachrüstenvon Internet-of-Things-(IoT-)Komponenten werden selbstältere Anlagen „smart“: Sie erfassen Betriebsdaten, kommunizierenmiteinander und liefern wertvolle Informationen für dievorausschauende Wartung (Predictive Maintenance), eine bessereRessourcenplanung und schnellere Reaktionszeiten imStörungsfall.Auch ökologische Ziele rücken stärker in den Fokus: Wer durchmoderne Technik Energie spart und Emissionen reduziert, senktnicht nur die Betriebskosten, sondern erfüllt zugleich strengeregesetzliche Vorgaben und steigende Kundenanforderungen inSachen Nachhaltigkeit und Sicherheit. So wird Automatisierungzu einem strategischen Hebel – nicht nur für Effizienz, sondernauch für verantwortungsvolles Wirtschaften.FAZITRetrofitting bietet kleinen und mittleren Unternehmen eine realistische,flexible und wirtschaftlich tragfähige Möglichkeit, bestehendeautomatisierte Anlagen gezielt zu modernisieren – ohnedisruptive Eingriffe, aber mit klarem Fokus auf nachhaltigeWertschöpfung. Der Schlüssel liegt in der Verbindung aus technischerMachbarkeit, individueller Zieldefinition und fachkundigerBegleitung durch erfahrene Partner.Autor: Marcel Wilhelms, Chief Executive Officer (CEO) EPG Consulting,Boppard-BuchholzFoto: EPG Consultingwww.epg.comwww.foerdern-und-heben.de f+h FOKUS KMU 2025 39